Hundehasser schlagen wieder zu
In Velbert wurde eine Wurst mit Reißnägeln gespickt gefunden. Tierschützer rufen zur Wachsamkeit auf.
Velbert. Eine Weißwurst gespickt mit weißen Reiszwecken, ausgelegt auf freiem Feld oder im Wald — der Albtraum eines jeden Tierliebhabers. Eine Hundehalterin aus Velbert-Neviges fand genau so einen Köder am Mittwoch auf einem Feldweg zwischen Elsbeeker- und Konrad-Adenauer-Straße. Der Hund blieb glücklicher Weise unverletzt, Brigitte Hagling entdeckte die tödliche Falle gerade noch rechtzeitig.
Noch hat die Polizei keine Hinweise auf den Täter. „Wir hoffen auf Tipps von Anwohnern“, sagt Nicole Rehmann von der Polizeipressestelle Kreis Mettmann. Einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen in Erkrath zu beginn des Jahres sieht Rehmann nicht: „Dafür liegt zwischen den beiden Städten eine zu große Distanz.“ Weitere Köder wurden laut Angaben der Polizei bisher nicht gefunden.
Das es schwer ist, gegen die unbekannten Fallensteller vorzugehen, weiß auch Joachim Müller vom Kreisveterinäramt Mettmann: „Dagegen kann man nichts machen. Die einzige Möglichkeit ist, den Täter auf frischer Tat zu ertappen.“ Denn nur dann kann die Polizei ermitteln.
Nicht nur präparierte Würste, auch Butterbrote mit Rattengift werden als Köder ausgelegt. „Das ist besonders grausam“, sagt Müller. „Das einmalige Fressen eines solchen Köders tötet die Tiere nicht direkt, das Gift muss mehrmals konsumiert werden, bis es zu inneren Blutungen kommt.“ Im staatlichen Veterinäruntersuchungszentrum können zwar Proben überprüft werden, diese Methode ist allerdings sehr kostspielig und führt selten zur Feststellung des Täters.
„Die Hundehalter sollten ihre Tiere auf jeden Fall an der kurzen Leine halten und nicht frei laufen lassen“, rät Ilse Niesenhaus vom Tier- und Naturschutzverein Wülfrath. „Wenn der Hund unruhig wird und anfängt zu schnuppern, sollte man direkt nachgucken, was die Aufmerksamkeit des Tieres erregt hat.“