Open-Air-Kino am Schloss Hardenberg: Popcorn und Decken für die Kinofans
Zahlreiche Filmfans verfolgen die Premiere in der Vorburg von Schloss Hardenberg
Velbert-Neviges. Velbert hat wieder ein Kino — zumindest zeitweise: Filmfreunde können bis Mitte Juli aktuelle Streifen im Open-Air-Kino am Schloss genießen. Auch Fußballfans kommen nicht zu kurz, es werden alle Spiele der deutschen Elf gezeigt.
„Bislang gab es nur wenige öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen in der Vorburg“, stellt Holger Syhre, Geschäftsführer der Kultur- und Veranstaltungs-GmbH Velbert (KVV), bei einer Analyse des Kulturangebots fest. Mit dem Freiluftkino habe man einen Faden neu aufgegriffen, denn Ende der neunziger Jahre gab es bereits ein Sommerkino. Syhre hofft, damit auch mehr Velberter nach Neviges zu locken.
Zu realisieren war das Vorhaben allerdings nur durch Unterstützung von Sponsoren und Werbepartnern — unter anderem unsere Zeitung, Stadtwerke und Sparkasse — der Vorburg-Gastronomie Plan C „und dem vollen Einsatz unseres Projektteams“, sagt der KVV-Chef.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine zehn mal fünf Meter große, aufblasbare Leinwand schließt, mit dem erleuchteten Schloss im Hintergrund, die offene Seite der Vorburg ab. Neben dem Durchgang im Südflügel steht ein großer Anhänger mit der Technik. Er beherbergt einen Digitalprojektor. Bunte Scheinwerfer erleuchten den Innenhof, der mit Stühlen für 400 Besucher ausgestattet ist. Davor finden sich drei Dutzend Liegestühle, in zweien kuscheln Markus Weber und Jolanta Schary unter einer Decke. Es ist ihr erster Besuch in einem Open-Air-Kino: „Das Wetter könnte besser sein“, sagt der Wuppertaler, aber zumindest ist es trocken.
Die ersten Besucher kamen schon eine Stunde, bevor der Film „Der 100-Jährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ beginnt. „Wir haben das Buch gelesen“, sagt Udo Wichelhaus, nun will er mit Ehefrau Ingrid und einem befreundeten Ehepaar die Verfilmung sehen. „So etwas sollte hier öfter stattfinden“, meint Ina Behrendt.
Sehr angetan vom Ambiente ist auch Birgit Vogler. Sie erinnert sich noch an das letzte Open-Air-Kino vor 13 Jahren, damals zwischen den beiden westlichen Wehrtürmen: „Es war ein klatschnasser Sommer, die Stühle versanken in der matschigen Wiese.“ Dem Wetter gilt auch Syhres Hauptsorge: „Ich habe im Dom eine Kerze angesteckt.“