Wider die Tristesse — die SPD nimmt Roten Platz ins Visier
Die Sozialdemokraten skizzieren erste Pläne für die neue Wahlperiode.
Wülfrath. Im Wahlkampf noch Kontrahenten, scheinen CDU und SPD nun auf einen gemeinsamen Kurs einzuschwenken. Das könnte in die erste Ratssitzung der neuen Wahlperiode hinein- interpretiert werden. „Schriftlich haben wir nichts vereinbart“, sagt Axel C. Welp (SPD), stellvertretender Fraktionsvorsitzender, „aber es gibt schon Gemeinsamkeiten und erste Absprachen“, fügt er hinzu.
Basis aller denkbaren Gemeinsamkeiten müsse das Programm sein. „Da gibt es schon Schnittmengen“, stellt Welp fest. Das gelte zum Beispiel für die Kindergartenbeiträge. Da strebt die SPD eine jährlich Senkung um zehn Prozent an. „Mal sehen, was der Haushalt da zulässt“, sagt er.
Aber auch in der Stadtentwicklung sieht Welp die Union auf einer Wellenlänge. „Wir wollen die Quartiere, die Stadtteile besser entwickeln“, sagt er. Für ihn persönlich habe da der Rote Platz in der Ellenbeek Priorität. „Da muss dringend was passieren.“ Große Leerstände, Immobilien im schlechten Zustand, ein trister, ja angsteinflößender Platz: „Da ist einfach Handlungsbedarf“, sagt Welp. Finanzmittel, um das zu ändern, könnten beispielsweise über Landesförderprogramme wie „Soziale Stadt“ eingeworben werden.
Bei allen Veränderungen, betont Welp, „müssen die Menschen eingebunden werden“. Für SPD-Fraktionsvorsitzenden Manfred Hoffmann ist eine „neue Form der Bürgerbeteiligung“ ein wesentlicher Auftrag, „auch um Politikverdrossenheit vorzubeugen“. Projekte wie der Mehrgenerationenspielplatz In den Banden seien da beispielhaft.
„Wir müssen auf die Kulturtreibenden acht geben, dass sie sich noch motivieren lassen“, spricht Hoffmann ein Problem an, das ungelöst schwelt, „seit die Stadthalle aufgegeben wurde“. Man müsse genau hinhören, „wo wir als Stadt auch helfen können“. Eine neue Stadthalle werde es nicht geben. „Aber wir müssen weiter nach Lösungen suchen.“
Ein Thema, das sich die SPD darüber hinaus für die kommenden sechs Jahre auf die Agenda gesetzt hat: jung sein in Wülfrath. „Den Jugendlichen fehlen Orte, wo sie sich treffen können“, sagt Hoffmann. Vielleicht könnte über das geplante Bildungszentrum in der Hauptschule Abhilfe geschaffen werden. Hoffmann: „Da müssen wir Ideen sammeln.“