Hydranten für den weltweiten Export

Der Traditionsbetrieb AVK Armaturen, früher Mittelmann, stellt in Wülfrath Armaturen für die Gas- und Wasserversorgung her.

Foto: Janicki

Wülfrath. Das Betriebsgelände ist überschaubar, in der Produktionshalle sind am Nachmittag nur wenige Mitarbeiter unterwegs. Kaum zu glauben, dass hier 80 Leute, darunter zwei Azubis, beschäftigt sind, wie Personalleiter Heinfried Schwack während der Führung durch die Halle erzählt.

Die Firma Mittelmann besteht seit 1911 und war ursprünglich eine Metallgießerei. 1950 baute sie das Armaturenwerk in Wülfrath, wo seitdem Schwerarmaturen und Hydranten für die Gas- und Wasserversorgung, die Abwasserbehandlung und den Brandschutz montiert und geprüft werden. Seit 2003 gehört Mittelmann zur dänischen inhabergeführten AVK Gruppe, einem Global Player. Seitdem heißt die Firma AVK Armaturen.

Die Auftragslage ist gut, denn die Kunden sind zum größten Teil Gas- und Wasserwerke, die oft der öffentlichen Hand gehören und immer wieder Nachschub brauchen. Außerdem sind Stadtwerke, Wasserverbände sowie der Tiefbauhandel Kunden bei AVK.

Im Werk in Wülfrath stapeln sich Hydranten und große Armaturen, soweit das Auge reicht: Vom Rohling aus Gussstahl — „Die werden uns aus China geliefert,“ — bis zum versandfertigen, geprüften Hydranten. Alle sind blau und rot oder blau und silbern. Das blaue Teilstück wird unter der Erde verbaut, das rote oder silberne ist später sichtbar. Hydranten aus Nirosta Edelstahl (silberfarben) „haben eine Sollbruchstelle, die verhindert, dass die Ventile beschädigt werden, wenn der Hydrant beispielsweise umgefahren wird. So können sie auch nach einer Beschädigung schnell wieder genutzt werden“, erklärt Schwack.

Zwischen den blauen und roten Teilstücken sitzen Ventile, die AVK Armaturen stolz als „die besten am Markt“ anpreist, „mit Durchflussleistungen, die die vorgegebenen Standards weit übertreffen“, heißt es im Firmenprospekt.

AVK produziert Armaturen in verschiedenen Ausführungen für den deutschen und internationalen Markt. Besonders stolz ist man auf die modernen Produktionsverfahren in Wülfrath: So ist die blaue oder rote Beschichtung der Armaturen nicht etwa Lack, sondern eine UV-beständige Pulverbeschichtung, die mit einer modernen Anlage nach höchster Beschichtungsgüte vorgenommen wird. „Diese bepulverten Elemente sind UV-beständig und circa zehn Jahre haltbar“, sagt Heinfried Schwack. Noch haltbarer seien emaillebeschichtete Armaturen, die ebenfalls in Wülfrath produziert werden.

In der Produktion sitzen erfahrene Mitarbeiter wie Holger Schmidt, die die Anforderungen der einzelnen Länder auswendig kennen. Gerade arbeitet er an einem Hydranten, der nach Polen geliefert wird. Vielleicht produziert er schon morgen für den russischen Markt — schließlich liefert AVK weltweit.