Jugendkulturjahr in Ratingen: Gemalte Illusionen in XXL
Realschüler gestalten die Bühnenbilder für das Musical „Josef“. Nächsten Dienstag endet das Projekt.
<strong>Ratingen. Fingerspitzengefühl ist nicht gefragt. Bei diesen Bildern muss alles ein bisschen größer sein. Große Farbeimer, dicke Pinsel, die wie überdimensionale Zahnbürsten aussehen, und ein Untergrund, so lang und breit wie eine Mauer. Jennifer Pfisterer (16), Kim Zimmermann (15), Nathalie Dsojer (18) und Thorsten Plönzke (16) können problemlos darauf spazieren gehen. Und tun es auch. Die vier Schüler der Friedrich-Ebert-Realschule fertigen in der Werkstatt der Wuppertaler Bühnen die Kulisse für das Schulmusical "Josef".
Thorsten und Nathalie arbeiten gerade an einer nächtlichen Wüstenlandschaft. Die Theaterbühnenmalerinnen Birgit Owusu-Brüsehaber und Birgit Mostert stehen ihnen für alle Fälle zur Seite. Die Konturen haben sie bereits vergangenen Freitag von der DIN-A3-Vorlage übertragen. Maßstab 1:10. "Rechnen mussten wir nicht viel, nur immer eine Null dranhängen", sagt Kim.
Kommenden Dienstag müssen die beiden Bühnenbilder fertig sein, dann endet das Projekt. Birgit Owusu-Brüsehaber macht die Arbeit mit den Jugendlichen Spaß. "Solche Aktionen sind wichtig, um auch jüngere Menschen für das Theater zu interessieren." Selten sind es Teenager, die die Aufführungen besuchen. Sie gehen lieber ins Kino.
Den Blockbuster lassen sich die vier Ratinger Realschüler zwar auch in Zukunft nicht nehmen, aber bei ihrem nächsten Theaterbesuch werden sie die Kulisse wohl mit anderen Augen sehen - sie wissen jetzt nämlich, wieviel Arbeit dahinter steckt.