Jugendliche macht es vor: Ehrenamt ist eine „coole Sache“
Giulia Zatta (16) aus Wülfrath trainiert in ihrer Freizeit Kindermannschaften eines Handballvereins. Für sie ist das auch eine Verpflichtung, die sie eingegangen ist.
Wülfrath. „Die Juli kann ganz toll erklären und vormachen. Und sie schreit ganz wenig“, sagt Dennis (9). „Sie macht auch viele Spiele“, sagt Simon (10). „Sie lächelt immer so nett“, hat Nico (8) beobachtet.
Ganz klar: Die Jungs der E-Jugend-Handballer des TB Wülfrath mögen ihre Co-Trainerin. Sie heißt Giulia Zatta, ist 16 Jahre jung und ehrenamtlich aus Überzeugung aktiv. „Ich habe immer davon profitiert, dass ich gute Trainer und Trainerrinnen hatte“, sagt sie — und will so auf ihre Weise etwas zurückgeben.
Die Gymnasiastin geht nach den Sommerferien in die Jahrgangsstufe 11 (Q 1), wird Englisch und Erdkunde als Leistungskurse belegen, „Sport gibt’s ja nicht“. Das wäre wohl eine ernsthafte Alternative gewesen. Denn Sport ist wichtig für Giulia Zatta: „Ohne Sport geht nichts.“ Seit acht Jahren spielt sie Handball. Und als zu Beginn der Saison Till Märtens eine Co-Trainerin für die E-Jugend suchte, „habe ich spontan zugesagt“.
Giulia Zatta sagt klipp und klar, „dass ich die Nummer zwei bin. Alleine würde ich das nicht machen, könnte ich das gar nicht machen“. Sie lerne mit jedem Training dazu. Gerade das mache Spaß. „Und die Arbeit mit den Kleinen. Die sind schon süß“, fügt sie hinzu — Ehrenamt macht eben Spaß.
„Ehrenamt heißt aber auch, Verantwortung zu übernehmen“, betont die Schülerin. „Das geht nicht halbherzig. Entweder ganz oder gar nicht.“ Sie rechnet vor: Zweimal Training mit ihrer Mädchenmannschaft, zweimal Training mit der E-Jugend, dazu Spiele am Wochenende — „da bist du schon echt eingespannt“, sagt sie.
Da bleiben andere Hobbys auch mal auf der Strecke. Natürlich habe auch sie Momente, in denen sie sich überwinden muss, zum Training zu gehen. „Aber ich habe mich verpflichtet, also stellt sich die Frage nicht. Und bin ich erst mal da, macht es immer Spaß.“
Irgendwann, sagt sie, kann sie sich vorstellen, auch federführend eine Mannschaft zu leiten. „Dafür muss ich mich aber weiterqualifizieren,“ sagt Giulia Zatta — und weiß, dass ihr Verein dies fördert.