Jugendliche wollen einen Skaterpark
Die alte Anlage ist ihnen zu klein und für Tricks zu gefährlich.
Wülfrath. An einem der letzten sonnigen Herbsttage ist auf dem Schulhof der ehemaligen Angerschule jede Menge los: Mit BMX-Rädern oder Scootern ziehen Kinder und Jugendliche ihre Kreise und üben Tricks — auf der einzigen größeren Metall-Rampe.
„Das ist ein One-Eighty — eine Drehung von Körper und Scooter um 180 Grad während des Sprungs“, sagen Jan (13) und Pierre (13) und demonstrieren ihr Können, bevor sie die Mängel der Skateranlage aufzählen.
„Eine Rampe ist viel zu wenig“, sagen sie. Sie sei teilweise verbeult und „gut für Verletzungen“. Die kleinen Rampen im hinteren Bereich des Platzes seien ebenso wenig zu nutzen wie eine Stange, die unter den Bäumen und damit auf zu feuchtem Untergrund stehe. Rampen aus Beton seien besser.
Vor allem müsse ein anderer Boden her. „Der gepflasterte Boden ist uneben, weder für Biker noch für Boarder geeignet“, sagen die Jugendlichen, die gegen Abend mit Skateboards unterm Arm kommen. „Geschwindigkeit aufnehmen funktioniert nicht, und wenn, dann ist es zu gefährlich“, sagt Nick Jendraschick. „Ein geteerter Boden wäre gut.“
Viele Jugendlichen hätten ein Schoko-Ticket und könnten auf Plätze in Mettmann oder Velbert ausweichen, sagt Kevin Klein (16). Für die Jüngeren sei das aber nicht möglich. Die Skater, erzählt er, seien auch bereit, selbst Hand anzulegen, um neue „Boxen“ zu bauen. „Mit Holz und Beton ist das kein Problem.“
Um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen, hat die Gruppe Kontakt zur Stadt aufgenommen. „Und wir haben ungefähr 35 Unterschriften gesammelt“, so Marvin und Can (13).
Auf Facebook haben die Skater die Gruppe „Planung für einen Skaterpark in Wülfrath“ gegründet, um sich über ihre Pläne auszutauschen. „Wir wünschen uns einen Park, in dem alle fahren können“, sagt Sprecher Daniel Mielke, der einen 3D-Plan erstellt hat, wie die Anlage aussehen könnte — an einem Ort, an dem sie niemanden stören.
Bei einem ersten Treffen mit Jugendhausleiterin Simone Feldmann, die auch für die Überplanung der Wülfrather Spiel- und Freiflächen zuständig ist, tragen sie ihre Idee vor, am alten Bahnhof eine Fläche zu asphaltieren, für einen neuen Park. Simone Feldmann unterstützt das Anliegen. Sie rät ihnen, ihre Pläne im nächsten Jugendhilfeausschuss vorzutragen und Kontakt zu ähnlichen Initiativen aufzunehmen.
Bis zum nächsten Treffen soll geklärt werden, wem die Fläche am Bahnhof gehört und was es kosten würde, sie zu asphaltieren. Eine neue Anlage, darin sind sich alle einig, sei etwas für jedes Alter und kommende Generationen.
„Meine Kinder sollen da auch noch fahren“, sagt Nick. „Versprechen kann ich Euch nichts. Ihr müsst einen langen Atem haben“, sagt Feldmann, der Entscheidungsprozess könne lange dauern. „Dazu sind wir bereit“, sagt Kevin. „Auch wenn die Stadt nein sagt, machen wir weiter.“