Kandidatensuche beendet — der Seniorenrat löst sich auf

Ab dem 31. Juli wird das verdiente Gremium Geschichte sein.

Foto: Andreas Reiter

Wülfrath. Im April hatten alle Anzeichen darauf hingedeutet, jetzt ist es amtlich: Der Seniorenrat wird sich mangels Kandidaten auflösen. Das beschloss das Gremium bei seiner jüngsten Sitzung im kleinen Saal des Rathauses. Eine ungültige Stimme, und sieben für die Auflösung, waren das Ergebnis der Abstimmung. Der Seniorenrat wird ab dem 31. Juli Geschichte sein.

Die Sitzung selbst war turbulent, weil Versammlungsleiter Günter Weber hinnehmen musste, dass „seine“ Tagesordnung geändert wurde. Die Punkte 9 und 10, „Konstruktive Vorschläge Fortbestand Seniorenrat“ und Abstimmung über Auflösung oder Fortführung wurden an den Anfang der Sitzung verlegt. „Ich fand das leicht erschütternd“, sagte Günter Weber im Gespräch mit der WZ.

Er hatte für den Seniorenrat an der Landesseniorenkonferenz in Köln teilgenommen, war beim halbjährlichen Treffen der Kreissenioren in Erkrath dabei und hatte den Haupt- und Finanzausschuss sowie den Ausschuss für Umwelt und Ordnung verfolgt. „Ich habe viel Zeit investiert und wollte die Tagesordnung beibehalten“, so Günter Weber, der vor der Abstimmung spontan als Versammlungsleiter zurückgetreten war.

Günter Weber, Seniorenrat

Die Vorsitzende des Seniorenrates, Gertrud Brüggemann, übernahm die Versammlungsleitung. Nach der Abstimmung verließen vier Mitglieder die Sitzung und Günter Weber hielt seine Berichte im Kreis von nur noch vier Mitgliedern.

„Ich finde das sehr traurig“, fasste Günter Weber seine Gefühlswelt zusammen. Das mangelnde Interesse an seiner Arbeit und natürlich die Auflösung des Gremiums nagen an dem Mann, der bis zum Schluss um den Fortbestand gekämpft hatte.

Nun wird er sich mit der Abwicklung befassen müssen, bei der er wohl Hilfe von der Stadt bekommen wird. Sozialamtsleiter Mike Flohr hatte den Seniorenrat in den vergangenen Jahren begleitet und auch bei der Kandidatensuche unterstützt. Vor recht genau zwei Monaten hatte Mike Flohr allerdings bei einer Sitzung des Seniorenrates empfohlen, das Gremium aufzulösen. Es war nur von sechs Kandidaten die Rede, gebraucht werden aber elf plus zwei Ersatzmitglieder. Der Sozialamtsleiter hatte gesagt, dass das System nicht aufrecht zu erhalten sei, weil die verbliebenen Mitglieder die Aufgaben nicht stemmen könnten.