Velbert Kerstin Griese besucht die GLW
Velbert. · (HBA) Ahmad Badawi hat nicht nur eine Ladefläche auf den Lkw montiert, sondern auch noch einen Steiger. Diesen zeigte der vor vier Jahren aus Syrien gekommene Flüchtling der SPD-Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese bei deren Besuch in der Velberter Gemeinschaftslehrwerkstatt (GLW).
Alle Metall-Auszubildenden hätten die Aufgabe, einen solchen „Brummi“ zu konstruieren, erzählte GLW-Geschäftsführerin Waltraut Reindl. Badawi, Azubi bei dem Wülfrather Kinderfahrzeughersteller Puky, habe den mit Abstand aufwändigsten konstruiert. Dies sei ihm allein mit der Hilfe eines Fotos gelungen, zeigte sich auch Ausbildungsleiter Volker Knipping beeindruckt. Ahmad Badawi erzählte Kerstin Griese, dass ihn die Ausbilder der GLW sehr gut unterstützen.
Griese war gekommen, um sich über die Tätigkeit der GLW in der Coronazeit zu informieren. „Am Donnerstag mussten wir schließen, und schon am Montag haben wir eine Online-Plattform hochgezogen“, erinnerte sich Waltraud Reindl an den März zurück. Erst Anfang Mai haben man wieder öffnen können. „Hatten alle Azubis digitale Endgeräte, mit denen sie die online gestellten Aufgaben bewältigen konnten?“, fragte Kerstin Griese, und erfuhr, dass von mehr als 100 Auszubildenden gerade mal drei Schwierigkeiten hatten. Die hätten die Aufgaben auf Papier abholen können.
Reindl berichtete, dass die GLW während der Krise per 3 D-Druck viele Schutzmasken habe produzieren können. „Wir haben das Geld, dass wir damit eingenommen haben, wieder investiert“, so dass weitere 3 D-Drucker angeschafft wurden. Arztpraxen, Pflegedienste, Palliativeinrichtungen, das Helios-Klinikum, Senioren und die Tafel hätten die Mund-Nase-Bedeckungen und Gesichtsvisiere bekommen. „Das hat Spaß gemacht, denn wir wollten die GLW sichtbar machen.“
Kerstin Griese bedankte sich für den großen Einsatz aller Beteiligten, der die Lehrwerkstatt gut durch die Krise gebracht hat. Der GLW-Vorsitzende Ulrich Irle und Vorstandsmitglied Heinz Schemken zeigten sich skeptisch, was das kommende Ausbildungsjahr angeht. „Das dicke Ende kommt noch“, sagte Irle. Griese antwortete, dass das Bundesarbeitsministerium alles tun werde, um einen „Corona-Jahrgang“ bei der Ausbildung zu verhindern. „Wer einen Ausbildungsplatz absichert, bekommt bis zu 3000 Euro als Prämie“, verspricht Griese allen Unternehmen, die von der Corona-Krise betroffen sind und sich trotzdem weiter für den Fachkräftenachwuchs engagieren. Und sie fügte hinzu: „Firmen, die massiv von staatlicher Hilfe profitieren, können jetzt auch etwas zurückgeben.“