Kinder erlebten die Mantelteilung
Augen und Laternen leuchteten beim Martinszug in Rohdenhaus um die Wette. Mehr als 600 Teilnehmer folgten St. Martin durch die Stadt und erlebten das Martinsspiel.
Wülfrath. Am Samstagnachmittag fand der traditionelle Martinsumzug in Rohdenhaus statt, der seit mehr als 50 Jahren von den Mitgliedern des Bürgervereins organisiert wird. Rund um das Bürgerzentrum am Angerweg findet seither ein kleines Fest statt, dass für viele Bürger mit ihren Kindern längst zu einem festen Termin im Jahreskalender geworden ist.
„Wir konnten in diesem Jahr wieder mehr als 600 Teilnehmer beim Martinszug begrüßen, die natürlich nicht nur aus Rohdenhaus, sondern auch aus ganz Wülfrath und sogar darüber hinaus zum Bürgerzentrum kommen, um gemeinsam mit uns diesen traditionellen Nachmittag zu feiern“, freut sich Alexander Faoro, Erster Vorsitzender des Bürgervereins. Sein besonderer Dank gilt neben Polizei und Feuerwehr, die den Martinszug in jedem Jahr absichern, auch den Mitgliedern des Bürgervereins, die in ihrer Freizeit die Veranstaltung vorbereiten, am Grill parat stehen oder die beliebten süßen Tüten für die Kinder packen.
„Die Tradition der Martinsfrauen, die im Vorfeld des Zuges die Tüten packen, geht auf die 1960er Jahre zurück, als der Umzug in Rohdenhaus zum ersten Mal stattfand“, berichtet Faoro.
Alexander Faoro, Bürgerverein
„Mehrere Generationen in Rohdenhaus sind mit dieser Tradition aufgewachsen und die wollen wir als Bürgerverein pflegen und daran festhalten“. Bestätigung hierfür erhalten die Mitglieder natürlich insbesondere am Abend, wenn der Zug zum Angerweg zurückkehrt und am Bürgerzentrum die Geschichte vom Heiligen Martin aufgeführt wird, der seinen Mantel im tiefsten Winter mit einem Bettler teilt, dieses Mal dargestellt von einer Reiterin auf ihrem Pferd.
„Die Leute stehen dann zusammen, kommen gemeinsam ins Gespräch und betonen immer wieder, wie wichtig der Martinszug für Rohdenhaus, aber auch für Wülfrath ist“, resümiert der Vorsitzende des Bürgervereins. Bereits um 15 Uhr trafen sich die Menschen am Bürgerzentrum, um sich bei Kaffee, Waffeln und Würstchen auf den Martinszug einzustimmen, der pünktlich um 17.30 Uhr begann. Etwa eine Stunde zogen die Kinder mit ihren Laternen, die sie im Kindergarten, in der Schule oder gemeinsam mit den Eltern gebastelt haben, durch die Rohdenhausener Straßen und anschließend auch traditionell von Haustür zu Haustür, um sich für ihre Martinslieder mit einigen Süßigkeiten belohnen zu lassen. „Das gehört bei uns einfach dazu“, betont Alexander Faoro.
Im Anschluss wurden im Bürgerzentrum mehr als 300 der süßen Tüten an die teilnehmenden Kinder verteilt und noch bis in den frühen Abend die Stimmung rund um den Martinszug genossen. „Das Wetter hat natürlich erheblich dazu beigetragen, dass in diesem Jahr wieder so viele Menschen gekommen sind“, sagt Faoro, der sich schon jetzt auf den nächsten Martinszug in Rohdenhaus freut.