Kinder gehen auf fantastische Weltreise
Die Awo-Kita Morgenland führte den Kindern gestern vor Augen, wie multikulturell die heutige Gesellschaft inzwischen geworden ist.
Neviges. „Da wir nicht so viel Geld für Flugtickets ausgeben wollten, starten wir zu unserer Weltreise mit dem Fliegenden Teppich“, sagte Nicole Bee zu Beginn eines erlebnisreichen Nachmittags in der Großturnhalle an der Tönisheider Straße. Die Erzieherin der Kindertagesstätte Morgenland landete mit ihren Schützlingen in Griechenland, dem Ursprungsort der Olympischen Spiele. „Hier machen wir Hochsprung.“ Weiter geht es nach China, wo die bekannte Mauer erklommen wurde; in Chile hangelten sich die Kleinen an Lianen durch den Dschungel; im fußballverrückten Brasilien wurde aufs Tor geschossen.
Eleonore Brengelmann, Awo-Kita Morgenland, zum Hintergrund der „Weltreise“
In Deutschland angekommen, wurde in „Pferdekutschen“ gefahren. „Etwas Besseres ist uns nicht eingefallen“, entschuldigte sich die Reiseleiterin, deren Anliegen es ist, den Kindern den Wandel der Gesellschaft, die immer internationaler wird, klar zu machen. So wurde nicht nur „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ in verschiedenen Sprachen gesungen, sondern die Kinder erfuhren, dass ihre Nahrungsmittel aus verschiedenen Ländern kommen, angefangen von den Tomaten und Gurken aus den benachbarten Niederlanden bis hin zu den Bananen aus Ecuador oder der Kokosnuss von der Elfenbeinküste. „Die Wurzeln unserer Mitmenschen verflechten sich zusehends mit unseren heimischen Gebräuchen, deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig mit multikulturellen Gegebenheiten auseinanderzusetzen“, ist Eleonore Brengelmann überzeugt.
Neben Mädchen und Jungen der Awo-Tagesstätte Morgenland tobten einige Gäste aus der katholischen Kita St. Mariä Empfängnis durch die Turngerätewelt. „Wir haben uns im August des vergangenen Jahres zum Familienzentrum ,NeMi’, also Neviges-Mitte, zusammengeschlossen“, sagte die Awo-Pädagogin.
Sie hat das neue Familienzentrum bisher noch nicht großartig publik gemacht, weil der Anerkennungsprozess für die Einrichtung noch nicht abgeschlossen ist. „Der Vorschlag dazu kam von der Kommune, es geht um einen zusammenhängenden Sozialraum. Ursprünglich sollte die evangelische Gemeinde ebenfalls mitmachen, die ist aber wohl wegen Personalproblemen ausgestiegen. Trotzdem beziehen wir sie in unsere Aktionen mit ein, so haben wir sie heute zu einem Theaterstück eingeladen.“
In der Kooperation zwischen dem weltlichen und dem konfessionellen Träger sieht Eleonore Brengelmann kein Problem: „Katholische Kirche und Arbeiterwohlfahrt, das ist eine Bereicherung. So haben uns die Katholiken zu einem Musical in die Pfarrkirche eingeladen.“ Für Susanne Schröder aus der katholischen Kita an der Klosterstraße liegt die Zusammenarbeit auf der Hand. „Das ist doch im wahrsten Sinne naheliegend“, sagt sie und verweist auf die räumliche Nähe. „Wir haben uns schon mehrmals in Teams getroffen, auch die Elterncafés aus beiden Einrichtungen waren toll.“