Tierschützer rücken zu 125 Einsätzen aus

Der Verein blickte bei der Jahresversammlung auf die Aktivitäten des Vorjahres zurück.

Foto: Archiv/Knappe

Wülfrath. Auch wenn für uns Menschen der vergangene Sommer eher unbefriedigend war — für die Tiere hätte es kaum besser laufen können. Denn das eher herbstliche Wetter in dieser Phase sorgte für genügend Futter für die Tiere im Wald. Das stellt Ilse Niesenhaus für das vergangene Jahr fest. Sie wurde mit Brigitta Wöffler und Benjamin Hann auf der gestrigen Jahresversammlung einstimmig wieder in den Vorstand des Tier- und Naturschutzvereins Wülfrath gewählt.

Es habe kaum ausgehungerte Igel gegeben — das ist eines der Ergebnisse des milden Wetters. Trotzdem habe es 125 Mal Anlass gegeben, für Wildtiere tätig zu werden, zum Beispiel für Singvögel, die aus dem Nest gestürzt sind, verletzte Eichhörnchen oder andere Waldbewohner. Etwa 25 der Tiere versorgten die Mitglieder bei sich zuhause. „Sie teilen dann quasi die Wohnung mit uns“, sagte Ilse Niesenhaus. Die restlichen 100 kamen zum Tierarzt und wurden dort versorgt. Besonders spektakulär seien vier Gartenrotschwänzchen gewesen. Die waren gerade einmal so groß wie 50-Cent-Stücke — und waren immer nur zu viert unterwegs.

Neben den Rettungsaktionen hat der Verein auch im vergangenen Jahr wieder eine Tiertafel angeboten. Dort werden neun Personen, die Haustiere haben, aber von Hartz IV leben oder sich aus anderen Gründen Futter oder andere Dinge, für die Vierbeiner leisten können eben mit diesen Dingen versorgt. „So lange das Geld reicht, machen wir das gerne“, sagt Niesenhaus.

Damit das Geld reicht, hat der Verein verschiedene Einnahmequellen. Zum einen den Mitgliedsbeitrag. „Aber mit 12,50 Euro im Jahr kommt man nicht weit“, stellt Niesenhaus fest. Eine Kastration für eine Katze koste schon mehr als 100 Euro. 18 solcher Kastrationen ließ der Verein im vergangenen Jahr durchführen. Um mehr Geld zu bekommen, sammelten die Mitglieder auch 2017 wieder Aluminium-Schrott. Der werde zur Verwertung gebracht — und das bringe jedes Mal ein paar Euro. Über das Jahr komme da schon ein bisschen was zusammen. Genauso wie mit dem Trödel, den Claudia Zimmermann aus dem Verein sammelt und auf dem Trödelmarkt in Haan verkauft. Zudem gebe es immer wieder Futterspenden von verschiedenen Firmen in der Umgebung.

Insgesamt hat der Verein momentan 125 Mitglieder. Vier davon wurden auf der Jahresversammlung geehrt — für 25-jährige Mitgliedschaft. Auf der Versammlung wurde auch auf das kommende Jahr geblickt. Die nächste gemeinsame Aktion soll bei der Eröffnung des Zeittunnels am 10. Juni stattfinden. Dort plant der Verein einen Mini-Bücherflohmarkt. „Wenn es das Wetter zulässt“, sagt Niesenhaus.