Neviges Kinderweihnachtsmarkt lockt wenig Gäste

Neviges. · Veranstalter beraten im Januar, wie und ob die Veranstaltung im nächsten ein weiteres Mal Jahr stattfindet.

Im Angebot von Sarah Hunig gab es extra Mützen und Schals in modernen, poppigen Farben für Kinder.

Foto: Ulrich Bangert

„Ich habe extra für Kinder Mützen und Schals in modernen, poppigen Farben angefertigt“, stellt Sarah Hunig ihr Angebot an selbstgenähten Sachen. Dazu kamen Kissen und Tischdecken, meistens mit weihnachtlichen Motiven. „Es könnten aber ruhig ein paar Leute kommen“, so der leise Wunsch der Standbetreiberin.

Richtig voll wurde es beim Kinderweihnachtsmarkt, als der Nikolaus erwartet wurde. Eine Schar aufgeregter Jungen und Mädchen wartete vor der Stadtkirche, aus der schließlich der Gabenbringer kam. Der war ziemlich wortkarg, Heiserkeit hatte ihn befallen. Als der gute Mann seine kleinen Geschenke an die Kleinen verteilt hatte, wurde es wieder ruhiger auf dem Kirchplatz.

Marc Gille störte das weniger, vor seinem Stand warteten immer ein paar Leute, die sich auf heiße, frisch gebackene Reibekuchen nach Omas Rezept freuten. „Ich habe bis zwei Uhr in der Nacht Kartoffeln gerieben“, berichtete der Hobbykoch über die Vorbereitungen.

Regina Rübel war zum ersten Mal mit ihren Enkelkindern auf dem Kinderweihnachtsmarkt. „Wenn so was in Neviges angeboten wird, dann muss ich da auch hin“, so ihre Überzeugung. „Für einen Kinderweihnachtsmarkt sind das zu wenig Angebote für Kinder“, kritisierte ihr Mann Dirk. Die Enkelkinder Lynn (4) und Nick (7) hatten trotzdem ihren Spaß: „Es gibt viele leckere Sachen“, stellten sie fest und ließen sich Waffeln und Crêpes schmecken.

Das Gemeindehaus lockte
mit Kaffee und Plätzchen

Wem es bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt zu kalt wurde, der konnte sich im Gemeindehaus „K5“ aufwärmen, Kaffee und Weihnachtsgebäck gab es sogar umsonst. Emely, Marlene und Pia naschten gerne von den Plätzchentellern. Die ehemaligen Schülerinnen der evangelischen Grundschule fandes es gut, dass sie sich im Fachwerkhaus aufwärmen konnten und dass sie zuvor im Rahmen des Programms den Chor ihrer ehemaligen Schule noch einmal erleben durften. „Das war schön. Und es war toll, dass der Nikolaus da war – auch wenn der nichts gesagt hat.“ Emely war außerdem davon begeistert, dass es einen Stand gab, an dem man basteln konnte und zeigte stolz das selbst geflochtene Armband vor, das sie dort gefertigt hatte.

Helmut Wulfhorst, dem zweiten Vorsitzende der Werbegemeinschaft, fiel auf, dass die Veranstaltungen der Kirchengemeinde recht ordentlich besucht waren. „Aber nach zehn Minuten waren die Besucher wieder alle weg. Es fehlten einfach jene Stände, die die Verweildauer erhöhen. Das hatte ich schon befürchtet, als im September die Absagen des Schaustellers mit dem Kinderkarussell kam. Die Kirche wollte dennoch die Veranstaltung nicht absagen“, so Wulfhorst, der außerdem auf die Konkurrenz in der Region verwies.

Im Januar wollen sich die Beteiligten zusammensetzen, um darüber zu beraten, ob man den Kinderweihnachtsmarkt im nächsten Jahr noch einmal machen wird. „Es ist nicht damit getan, drei weitere Stände aufzubauen. Mir sagte jemand, er hätte eine gute Idee. Eine Idee ist zu wenig, man braucht auch Leute, um diese Idee umzusetzen“, weiß der Organisator aus langjähriger Erfahrung.