Wülfrath Kirmes kann spontan organisiert werden

Wülfrath · Finden in diesem Jahr in Wülfrath wieder Großveranstaltungen statt? Wir haben nachgefragt, was die Betreiber planen.

Der Autoscooter von Dagmar Osselmann ist einer der Hingucker der Wülfrather Kirmes – wenn sie denn stattfinden darf.

Foto: Dagmar Osselmann

. Wie die Kollegen vom WDR berichteten, werden in Nordrhein-Westfalen ganz optimistisch die ersten Großveranstaltungen, wie etwa die Cranger Kirmes, geplant. Dieser Jahrmarkt in Herne, der mit mehr als 500 Schaustellern und Fahrgeschäftsbetreibern zu den größten des Landes gehört, ist alljährlich ein wahres Mammutprojekt. Doch auch die Wülfrather haben eine ganz eigene Kirmes, die mit etwas Glück im Jahr 2021 wieder stattfinden kann, nachdem sie im Vorjahr Corona-bedingt ausfallen musste. „Ich habe den Rathausplatz jetzt erst einmal vorsorglich für den 10. bis 13. September 2021 reserviert“, erklärt Kirmesmeister Axel Paul auf Nachfrage der WZ-Redaktion.

Optimistisch ist man also auch in Wülfrath, dass in diesem Jahr die geselligen Feste wieder initiiert werden können. „Ich habe einen enormen Vorteil gegenüber den großen Kirmesfesten. Meine Kirmes ist in zwei Tagen aufgebaut, wir können also sehr spontan reagieren“, erklärt Axel Paul, der in stetem Kontakt mit dem Ordnungsamt steht. Dass sich über die Jahre ein gut funktionierendes Netzwerk gebildet hat und die Wülfrather Kirmes beinahe ausschließlich aus fest gebuchten Schaustellern besteht, verrät der Kirmesmeister ebenfalls. „Eigentlich stehen alle Schausteller abrufbereit an ihren Standorten und warten nur darauf, dass endlich wieder irgendwo ein Fest stattfindet.“ Wenn die Zahlen aber weiterhin auf diesem Niveau bleiben, dann wird Axel Paul auch die diesjährige Kirmes ohne weitere Kommentare absagen. „Dafür ist mir das Leben der Menschen einfach zu wichtig“, erklärt er.

Den Vertrag für die Cranger Kirmes hat Dagmar Osselmann bereits vorliegen. Die Mettmanner Fahrgeschäftsinhaberin betreibt seit Jahren den Diamond Autoscooter und tourt durch die gesamte Bundesrepublik. „Der Vertrag für die Kirmes in Herne ist bisher aber der einzige, der mir vorliegt“, sagt sie. Eigentlich startet Dagmar Osselmann im März in Recklinghausen, danach geht es weiter zur Osterkirmes auf den Düsseldorfer Staufenplatz und zur Frühlingskirmes ans Tonhallenufer. „Gehört haben wir von diesen Betreibern bisher aber noch nichts“, so die Fahrgeschäftsbetreiberin, die sich aktuell auch noch keine Kirmes im klassischen Sinne vorstellen kann.

Im vergangenen Jahr hat sie an mehreren temporären Freizeitparks wie etwa dem Düsselland auf dem Düsseldorfer Messegelände teilgenommen. „Eine echte Alternative sind diese Veranstaltungen zwar nicht gewesen, sie haben aber dem Personal die Möglichkeit gegeben, Geld zu verdienen, und waren im weitesten Sinne eine Beschäftigungstherapie“, erläutert sie ehrlicherweise. Dass die Stadt Düsseldorf aber auch fernab der eigentlichen Feste die Möglichkeit geschaffen hat, verschiedenen Schaustellern Plätze zur Dauernutzung anzubieten, findet Dagmar Osselmann vorbildlich. „Die Stadt Düsseldorf unterstützt uns Schausteller enorm. Das ist nicht in jeder Stadt so.“

Ordnungsamtsleiter Sebastian Schorn ist über die Pläne, die Kirmes in Wülfrath in diesem Jahr wieder zu initiieren, bereits informiert worden. „Bis September ist aber noch ein langer Zeitraum“, so Schorn, der sich trotzdem über eine Kirmes vor dem Rathaus freuen würde. „Letztlich muss diese Veranstaltung aber im Einklang mit den Corona-Zahlen und der dann passenden Rechtslage stehen“, ergänzt er.

Da die Kirmes in Wülfrath alljährlich im gleichen Zeitraum im September stattfinden, wird der Platz an diesem Wochenende generell an keinen anderen Betreiber vermietet. Das sichert Wülfraths Ordnungsamtsleiter Sebastian Schorn abschließend zu.