Kitzbühel in Tönisheide
Budenstadt: Stimmung wie beim Après-Ski: Organisator Wilbert Hager ist mit dem Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt rundum zufrieden.
Tönisheide. Ein idyllisches Bild bot in den vergangenen Tagen der Hubbelsgasser Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz. Dick eingemummelte Besucher genossen bei Schnee und knackigen Temperaturen das weihnachtliche Programm, wärmten sich an heißen Getränken oder kauften an den heimeligen Büdchen ein paar Kleinigkeiten fürs nahe Fest. Organisator Wilbert Hager strahlte über das ganze Gesicht: "Das war immer ein Tönisheider Traum - endlich mal ein Markt mit dem richtigen Schneewetter!"
In der Tat hatten die vergangenen Jahre wettertechnisch selten die passende Atmosphäre geboten: "Vom Regen über Sturm bis Frühlingstemperaturen war schon alles vertreten", sagte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft - während das Schneechaos vor einigen Jahren eindeutig des Guten zu viel war. So herrschte bei der 27. Auflage Hochbetrieb auf dem rappelvollen Platz. "Kitzbühel in Tönisheide", scherzte Hager: "Nur lange nicht so teuer."
Mit 17 Büdchen ist der Markt noch mal um eine Bude gewachsen. Neu ist "Auto Teile West", erst vor einigen Wochen an der Kuhlendahler Straße eröffnet. Inhaber Carsten Leu hat mit Tochter Marylin, Ehefrau Rita und deren Freundin Nicoletta Koch sowie Schwägerin Rosa Lang reichlich Unterstützung. Es gibt Räuberfleisch und selbst gemachten Krautsalat. Nicole Daum hat sich gerade eine Portion bestellt, während sich ihr Nachwuchs bei der Aufführung des evangelischen Kindergartens vergnügt. Die zweifache Mutter stattet dem Weihnachtsmarkt jedes Jahr an mehreren Tagen einen Besuch ab: "Als Tönisheiderin ist man dazu verpflichtet", betont sie. Auch Günter Hoffmann, der mit der Familie gekommen ist, gönnt sich eine Stärkung, nachdem Enkelin Lea zuvor ihren Auftritt mit dem Hardenberger Kinderchor hatte.
Ökumene wird in Tönisheide seit jeher groß geschrieben: So stellen erstmals die beiden Gemeinden gemeinsam eine Bude und kredenzen unter dem Motto "Zwei unter einem Dach" den "St. Tönis Punsch" sowie alkoholfreien Kinderpunsch und warme Julischka. Damit der Magen die richtige Grundlage bekommt, gibt es leckere Brote mit Zwiebelschmalz.
Mit dem Schneefall erfreut sich außerdem der Schirm über den Stehtischen zunehmender Beliebtheit: "Schön, warm, lecker, trocken", fasst Manuela Uhlenbruch kurz und knapp zusammen, warum die "Tussis" bei Kirchens Station gemacht haben. Zwar ist die sonst 14-köpfige Truppe aus Fußballerfrauen des TuS Neviges, die eine eigene Tanzformation gegründet haben, nur mit der Hälfte der Belegschaft aus dem Tal heraufgekommen, doch das fällt nicht auf, als die Damen mit ihrem Schlachtruf lautstark die nächste Runde "St.Tönis Punsch" begrüßen.
Hinter der ökumenischen Bude kämpfen derweil die Helfer des Jugendrotkreuzes mit dem Spülmobil: "Am Mittwoch waren beide Maschinen eingefroren", sagt JRK-Gruppenleiter Stephan Ratajczak. Mit heißem Wasser wurden die Geräte schließlich aufgetaut, doch die ständig zufrierende Wasserleitung hält die Helfer permanent auf Trab.