Velbert-Langenberg Keine Ausstellung zum Gesicht des Menschen
Langenberg · Unstimmigkeiten führten zu kurzfristiger Absage von „Konterfei“ in der Galerie 23.
In die Vereinigte Gesellschaft wurde jetzt zu einer Ausstellungseröffnung geladen, die dazu gehörenden Werke sollten in der Galerie 23 an der Frohnstraße zu sehen sein. Geplant war, dass die Schau „Konterfei“ in Langenberg startet und danach in anderen Städten gezeigt wird. „Die erste Ausstellung ist leider weggefallen“, bedauerte der Düsseldorfer Künstler Bernhard Kucken und verwies auf den Katalog: „Der gibt gute Möglichkeiten, die Bilder zu sehen“ („Konterfei“, Verlag Kettler, Dortmund, ISBN 978-3-86206-933-0). Wegen kurzfristiger Unstimmigkeiten zwischen Kuratoren und Galerie kam die Schau mit 16 zum Teil sehr bekannten Künstlern nicht zustande.
Bernhard Kucken lud die Besucher dennoch ein, die Kunst zu feiern. Das tat die Klangkünstlerin Susanne Hille, die zu leiser, meditativer Hintergrundmusik auftrat. Ihr Konterfei hatte sie unter weißer Schminke verborgen. Die ausgebildete Sängerin sang gegen den coronakonformen, transparenten Mundschutz Lieder rund ums Gesicht und den Mund an. Bonbons verteilend lenkte sie auf die Bedeutung des Mundes. Der musste jetzt bedeckt werden. „Die Pandemie hat die Menschen eines der wichtigsten Kommunikationsmedien beraubt, nämlich das der Minik“, stellte Kunibert Bering fest. Der emeritierte Professor der Düsseldorfer Kunstakademie referierte über das Konterfei als den Schauplatz kreativen Handelns und ging auf die etymologische Bedeutung ein: So ist ein Porträt die Reflexion über den Mitmenschen. Zeichnungen bewegen sich zwischen großer Nähe zum Vorbild bis zu abstrahierenden Linien.
Trotz der Absage bleiben in der Galerie 23 die Wände nicht leer. Zu sehen sind derzeit Werke von Ayse Arslan, Yahia Asilo, Catalin Badarau, Helmut Büchter, Hassan Hashemi, Anne Kaiser, Nina Koch, Jems Robert KokoBi, Evangelos Koukouwitakis, Bernhard Kucken, Christian Lüttgen, Peter von Malotki (1942-2016), Anett Münnich, Edith Oellers, Stephan Preuss, Tati-Strombach-Becher und Henriette Rintelen.