Velbert Land gibt Geld für die Beseitigung von Schottergärten

Velbert · Haupt- und Finanzausschuss stimmt einem Förderprogramm zu.

Velberter, die ihren Schottergarten zurückbauen und Grünflächen schaffen, können bei der Stadt einen Zuschuss beantragen.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

„Das könnte ein klimatischer Gewinn sein.“ Bürgermeister Dirk Lukrafka hat hohe Erwartungen an den Förderaufruf „Grüne Infrastruktur“ im Rahmen des Konjunkturpakets I des Landes Nordrhein-Westfalen. Ziel ist die Sicherung, Entwicklung, Schaffung und Verbindung von Grün- und Freiräumen zu fördern. Velbert erhält 60 000 Euro zur Umsetzung eines Vorgarten-Förderprogramms bis zum 31. August 2021. Wer einen Steinvorgarten entsiegelt und durch Bepflanzung ökologisch aufwertet, der kann Zuwendungen bei der Stadtverwaltung beantragen. Damit soll dem Trend zur Versiegelung und Schotterung von Flächen, insbesondere Vorgärten, entgegen gewirkt werden.

Die Politik hält die
Antragsfrist für zu kurz

Im Hauptz- und Finanzausschuss wurde jetzt deutlich, die CDU tut sich ein bisschen schwer mit dem Programm: „Keiner wird auf finanzielle Anreize seinen Vorgarten umstellen“, so Fraktionsvorsitzender Karsten Schneider. FDP-Kollege Thorsten Hilgers sieht das ganz anders: „Ich könnte mir vorstellen, dass das Programm überzeichnet wird. Im übrigen finde ich die angedachten Mustergärten gut. André Feist-Lorenz, der stellvertretende Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, fordert dazu auf, das Programm mit viel Öffentlichkeitsarbeit zu bewerben. „Bei den Älteren ist das Bewusstsein für die Bedeutung stärker verhanden als bei den Jüngeren, die ihre Vorgärten verschottern.“ Bemängelt wurde von der Politik der kurze Zeitraum, in dem Anträge gestellt und Maßnahmen durchgeführt werden können. Die Verwaltung zeigt sich kooperationsbereit: „Die Frist ist sehr kurz“, räumt Planungsamtsleiterin Heike Möller ein, „aber ich glaube, das schaffen wir.“

Velbert vergibt auch
2021 den Heimatpreis

Einstimmig sprach sich der Ausschuss dafür aus, im kommenden Jahr wieder einen Heimatpreis auszuloben. „Der war bisher sehr erfolgreich, mit guten Entscheidungen der Jury“, blickte Bürgermeister Lukrafka auf die Preisvträger der vergangenen beiden Jahre zurück. 2020 wurde der erste Preis gleich zweimal vergeben: Über jeweils 2000 Euro konnten sich das Laientheater Kuhstall aus Langeberg sowie das Tierheim Velbert/Heiligenhaus freuen. 2019 wurde die Arbeit der „Arbeitsgruppe ehrenamtlicher Mitarbeiter im LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland und Heimatforscher“ mit dem Preis gewürdigt.

Der Forderung der Bürger aus dem Ortsteil Langenhorst für mehr Schutz vor Lärm von der A 44 folgt der Ausschuss. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung soll das bewirken, auch auf der Überfahrung von der A 44 auf die A 535. „Die kann sich eventuell auf die Zeit von 22 bis 6 Uhr beschränken“, schlägt der SPD-Fraktionsvorsitzende Rainer Hübinger vor. Er regt die Unterstützung des Landtagsabgeordneten Martin Sträßer (CDU) an: „Sonst kommt unsere Forderung beim Landestrieb Straßen NRW ganz unten in den großen Stapel.“