Lebendiger Adventskalender lädt in die Stadt ein
Auch in diesem Jahr trifft man sich in der Vorweihnachtszeit wieder jeden Nachmittag um 17 Uhr. Kirchen und Händler organisieren die Aktion.
Velbert. Pünktlich um 17 Uhr am Freitag, 1. Dezember, öffnet an der Schwanen-Apotheke das erste Fenster des lebendigen Adventskalenders. Der wird in diesem Jahr zum vierten Mal mit großer Anteilnahme durchgeführt.
Angefangenen hatte es damit, dass sich die Nevigeser Händler darüber aufgeregt hatten, dass die evangelische Kirche in der Vorweihnachtszeit die Senioren in einen Bus gepackt hatte, um mit ihnen in ein Einkaufszentrum zu fahren. „Da hatten wir vor Ort nichts von“, erklärt Helmut Wulfhorst, der zweite Vorsitzende der Werbegemeinschaft Neviges (WGN).
„Das machen wir wieder gut“, versprachen die Kirchenleute und schlugen den lebendigen Adventskalender vor. Die Idee kam beim Handel sofort gut an. „Beim ersten Mal hatte ich innerhalb von zwei Stunden die Zusage meiner 23 Protagonisten“, freute sich der Organisator, der jedes Jahr im April mit der Vorbereitung für den Advent beginnt.
„Im November legt mir dann Dietgrad Reith von der Kirchengemeinde eine Liste vor, auf der steht, was dann wo stattfindet. Bis jetzt habe ich die noch nicht, aber das klappt mit Sicherheit in diesem Jahr wieder“, ist der WGN-Vize überzeugt.
Weil an den Wochenenden der Einzelhandel nicht präsent ist, finden die Aktionen vor gastronomischen Betrieben statt. Für das gerade geschlossene Eiscafé, das erst im Januar durch den Nachfolger eröffnet wird, springt das Nostalgiecafé ein. Jeden Abend erwartet die Besucher ein anderes Programm: Da wird vorgelesen, gesungen und musiziert.
Die Händler bedanken sich mit kleinen Gaben, das können Plätzchen sein, aber auch Glühwein oder Würstchen. „Wir leben nicht nebeneinander her, sondern tun miteinander was und bauen Brücken.“ Vor den Fensternder Geschäfte kommen alle Nevigeser zusammen, nicht nur Jung und Alt sowie aus den beiden Kirche. Es wird daran erinnert, dass es an Weihnachten nicht nur um Konsum und schenken geht.
„Besonders die Veranstaltungen mit den Kindergärten und Grundschulen sind immer sehr gut besucht. Wenn die Bücherei was macht, dann geht die Post ab“, hat Helmut Wulfhorst erfahren. Damit bei den abendlichen Vorstellungen alles reibungslos klappt, stellt die Werbegemeinschaft die Infrastruktur zur Verfügung. „Da wird ein Glühweinkessel gebraucht, Sitzgelegenheiten für die Älteren müssen da sein und wir sorgen für die Beschallung.“
Am 24. Dezember findet keine Veranstaltung statt. „Da öffnen gewissermaßen die Kirchen im Gottesdienst das letzte Törchen“, beschreibt es Helmut Wulfhorst, der mittlerweile traditionell den 23. Dezember am Brunnen Im Orth bespielt. Im vergangenen Jahr konnte er die aus Neviges stammende Musicalsängerin Miriam Köpke für einen Auftritt gewinnen. Welche Überraschung in diesem Jahr auf die Nevigeser wartet, wird indes noch nicht verraten. Nur so viel: „Pfarrer Gruber wird was vortragen.“