Leckerer Start für Gemüsekönigin
Die Sonne der vergangenen Tage zündete beim Spargel den Turbo, so dass er bereits auf den Tellern landen kann.
Mögen Sie die Spargelschaumsuppe lieber mit Kerbel oder mit Nordseekrabben? Wie wär’s mit dem kompletten Gemüse? Lieber den Klassiker mit gekochtem oder rohem Schinken oder darf’s auch die Variante mit Rindersteak oder einem Zanderfilet sein? Die Königin des Gemüses ist zurück, die Saison hat begonnen. Auf dem Spargelhof Kuhlendahl kann man die weißen Stangen kaufen und seit ein paar Tagen auch verzehren.
Dabei kommt die Köstlichkeit derzeit (noch) nicht vom Feld in Neviges. „Aktuell ernten wir in Hilden. Das ist die früheste Sorte“, sagt der Nevigeser Spargelbauer Peter Wiemer. Nächste Woche soll’s in Mettmann losgehen, bevor ein paar Tage später dann auf der heimischen Scholle Kuhlendahl gestochen wird. „Das sind dann auch die Sorten, die wir bis zum Johannistag (24. Juni; Anm. d. Red.) ernten“, erklärt Wiemer.
Geschmacklich sind die Unterschiede zwischen den Arten nicht groß — eigentlich. Das Wetter hat einen deutlich größeren Einfluss. „Ähnlich wie im vergangenen Jahr hatten wir mit einem frühen Saisonstart gerechnet“, sagt Wiemer. Dann aber kam Ostern mit Kälte. Die brachte das Wachstum zum Erliegen. Die Wärme der vergangenen Tage wiederum zündete quasi den Turbo. Und zwar so stark, dass die Bauern die Folie von den Feldern nehmen mussten, um zu verhindern, dass die Spitzen verbrennen.
„Je schneller er wächst, umso leichter schmeckt er“, erklärt der Landwirt. Wachse er dagegen langsamer, werde er kräftiger im Geschmack. Und wie schmeckt der aktuelle Spargel? Das Urteil von Peter Wiemer fällt nicht überraschend aus: „Sensationell“.
Dem schließt sich Walter Stemberg, Senior-Chef im gleichnamigen Lokal, an. Er hat das Glück, tatsächlich schon den vereinzelt gestochenen Kuhlendahler Spargel zu bekommen. Der wird erst seit einigen Tagen angeboten. „Wir sind Nachbarn und Freunde. Ich bekomme den Spargel zweimal täglich frisch direkt vom Feld.“
Stemberg schwört darauf, dass die Edelstangen aus Kuheldahl deshalb so besonders sind, weil sie mehr Mineralstoffe enthalten. „Ursprünglich war der Boden ja nicht für Spargel gedacht.“ Und weil er ihn frisch bekomme, sei er auch besser als der Spargel aus dem niederrheinischen Walbeck.
Wie erkennt man eigentlich, wie frisch Spargel ist? Hier hat der Meisterkoch einen Tipp parat: „Auf die Schnittfläche drücken. Das muss dann mindestens drei bis fünf Zentimeter weit herausspritzen.“