Leitfaden für die Sicherheit
Seit dem Loveparade-Unglück müssen Veranstalter von großen Festen Sicherheitskonzepte vorlegen. Die Stadt bietet Hilfestellung an.
Velbert. Befürchtungen, dass künftig jedes größere Fest in Velbert nur noch dann veranstaltet werden darf, wenn dafür bei der Stadt ein umfangreiches Sicherheitskonzept nachgewiesen wird, sind unbegründet. „Es kann doch nicht sein, dass wir für jede Gartenparty ein Konzept fordern“, sagt Susanne Balczynski vom Velberter Ordnungsamt.
Doch wer mit mehr als 200 Menschen feiern will, muss die Veranstaltung anmelden und ein entsprechendes Sicherheitskonzept nachweisen. Ansonsten gibt es keine Genehmigung.
Nach den Ereignissen bei der Loveparade hat das Ordnungsamt geprüft, ob die bisher in Velbert getroffenen Vorkehrungen für große Veranstaltungen und Feiern ausreichen. Die Stadt hat einen Fragebogen entwickelt, der allen — auch professionellen Veranstaltern— die Arbeit erleichtern soll, um die geforderten sicherheits- und ordnungsrelevanten Aspekte zu erfüllen.
Für die Karnevalszüge in Velbert-Mitte, Tönisheide und Langenberg wurden erstmals umfangreiche Sicherheitskonzepte von der Stadt verlangt. „Wir haben die Veranstalter dabei unterstützt“, sagt Susanne Balczynski, „aber das können wir künftig nicht mehr leisten.“
Dass in dem ein oder anderen Verein schon mal laut gestöhnt werde, dafür hat Susanne Balczynski Verständnis: „Aber es ist doch nicht unser Ansinnen, die Leute zu drangsalieren.“ Bei allen Veranstaltungen habe die Sicherheit der Besucher oberste Priorität. Darauf habe das Ordnungsamt schon in der Vergangenheit immer geachtet, heißt es aus dem Rathaus. Ob alle geplanten Sicherheitsmaßnahmen ausreichen, darüber entscheiden in jedem Einzelfall das Ordnungsamt, die Bauordnung, Polizei und Feuerwehr.
Um zu vermeiden, dass Feste und Partys abgesagt werden müssen, weil die Veranstalter die Auflagen nicht erfüllen können, müssen die Anträge für Großveranstaltungen mit mehreren Tausend Besucher wie der Sonnenwendfeier Mitte Juni zwölf Wochen vorher im Rathaus eingereicht werden.
Bei kleineren Festen wurde eine Frist von acht Wochen festsetzt. „Reichen die Sicherheitsauflagen nicht aus, hat der Veranstalter so noch genügend Zeit, um reagieren zu können, um das Konzept nachzubessern“, sagt Susanne Balczynski.
In dem fünfseitigen Fragebogen spielen aber nicht nur Sicherheitsfragen eine Rolle. Veranstalter müssen auch erklären, ob genügend Parkplätze vorhanden sind, ob Straßen gesperrt werden müssen, wie Abfälle entsorgt werden, mit welchen Geschwindigkeiten Fahrgeschäfte betrieben werden, wie viele Toiletten vorgesehen sind und ob die Besucher sich bewegen, sitzen oder stehen.
Wird ein Sicherheitskonzept einmal genehmigt, hat es so lange Gültigkeit, wie die Veranstaltung nicht gravierend verändert wird. Laut Susanne Balczynski müssen in Velbert für etwa acht Großveranstaltungen wie die Sonnenwendfeier des DRK, das Weinfest, die Beachparty und die Karnevalszüge, umfangreiche Konzepte nachgewiesen werden.