Lintorf: Platz für 80 neue Häuser
Bebauung: Im Lintorfer Norden entsteht ein neues Wohn- und Gewerbegebiet. Pläne wurden inzwischen vier Mal geändert.
Lintorf. Endlich auf der Zielgeraden: Der Bebauungsplan für das Gewerbegebiet "An den Dieken/Breitscheider Weg" hat jetzt das Zeug dazu, die politischen Gremien passieren zu können und nach einer letzten Offenlegung für rechtsgültig erklärt zu werden. Dann ist der Weg frei für den Bau von rund 80 neuen Häusern und der Ansiedlung von Gewerbe im Lintorfer Norden.
Sage und schreibe vier Offenlagen hat es bereits gegeben, seit gut zehn Jahren ist das Planungsamt mit der Vorlage beschäftigt: Immer wieder mussten die Planungen nach Einwänden von Bürgern überarbeitet werden. "So etwas habe ich in meiner über 20-jährigen Tätigkeit im Planungsamt noch nicht erlebt", sagt Guido Multhaupt, der für den Planungsbezirk zuständig ist.
Das Gelände ist gut 25 Hektar groß und wird im Norden von der Autobahn A524 und im Osten durch Industriefläche der ehemaligen Hoffmann-Werke begrenzt. Im Westen bilden die Duisburger Straße, im Süden der Breitscheider Weg und die Straßen Brandsheide und Am Brand die Grenzen. Die Gemengelage vor Ort ist auch nicht einfach.
Auf dem Gelände befand sich - an der Straße An den Dieken - das Vetriebszentrum West der VAG Schultz mit fünfstöckigem Bürogebäude, Hochregallager sowie weiteren Lagerhallen. Östlich davon war ein Freizeitmarkt angesiedelt, westlich davon Lagerflächen. An das Plangebiet grenzen Wohngebäude, im Bereich der Duisburger Straße/Ecke Brandsheide liegt eine Pferdekoppel, außerdem verläuft ein nicht mehr genutztes Bahngleis durch das Gebiet.
Die räumliche Nähe von Wohnnutzung und Gewerbegebiet machten die Planungen schwierig. Immer wieder gab es Einwände und Proteste. Zuletzt hatte die Untere Landschaftsbehörde die Schaffung neuer Vegetationszonen gefordert, weil Vögel, Fledermäuse und Lurche in dem Plangebiet heimisch sind. Jetzt scheint aber die Kuh vom Eis: "Wir haben das Gewerbegebiet klar von der Wohnbebauung abgegrenzt" erklärt Multhaupt. Entlang der Straße Am Brand sollen Reihenhäuser (maximal drei Häuser) oder Doppelhaushälften entstehen.
Eine detaillierte Raumaufteilung ist ebenso wenig vorhanden wie ein Bauträgerentwurf. 50 bis 70 Häuser wären auf dem Gelände vertretbar, das dann durch drei Planstraßen von der Straße Am Brand erschlossen wird. Entlang der Duisburger Straße sind zwischen zehn und 15 Einzel- und Doppelhäuser geplant.
Das Gewerbegebiet erstreckt sich künftig bis zum Breitscheider Weg, wo jetzt noch eine Ackerfläche liegt. Die Zufahrt wird nach Norden verlegt. Die Straße An den Dieken wird an die Straße Am Brand angebunden.