Velbert „Medienkompetenz muss schon in Grundschule vermittelt werden“

Velbert. · Podiumsdiskussion der Jusos zur Digitalisierung der Schulen.

An einem Computer zu lernen, ist für Velberter Schüler nicht selbstverständlich.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Die Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten der Velberter SPD hatte jetzt zu ihrer ersten Veranstaltung im noch jungen Jahr eingeladen. Thema war die Digitalisierung der Schulen im Stadtgebiet. Es sollte den Fragen nachgegangen werden, wie der aktuelle Stand ist und welche Ideen es auf der kommunalen Ebene sowie auf Landesebene seitens der Sozialdemokraten gibt.

Eingeladen waren dazu die Sprecherin des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation für die Landtagsfraktion der SPD, Christina Kampmann, der erste Beigeordnete der Stadt, Gerno Böll, und für den kurzfristig erkrankten IG-Metall-Vertreter Daniel Ullsperger kam Reiner König, Verdi-Mitglied und ehemaliger Lehrer einer Berufsschule sowie der Schüler des Gymnasiums Langenbergs und Mitglied des Velberter Jugendparlaments, Matthias Mohr.

Anschluss der Schulen ans Glasfasernetz hat Priorität

Nach einem Grußwort des Juso-Vorsitzenden Patrick Kurpitz stellten die Moderatoren Sonja Deinert und Hendrik Olschewski die Diskutanten vor. Gerno Böll führte danach aus, dass es erste Priorität für die Stadt habe, alle Schulen ans Glasfasernetz anzuschließen. Die benötigten Mittel würden aus dem Fördertopf „Gute Schule 2020“ entnommen. Werde der Digitalpakt auf Bundesebene verabschiedet, müsse umgeschichtet werden, da mit dem Digitalpakt keine mobilen Endgeräte gekauft werden dürften, sondern nur Anschaffungen am Schulgebäude finanziert würden.

Christina Kampmann sprach an, dass die derzeitige Landesregierung mit der FDP-Schulministerin Yvonne Gebauer sich immer wieder an den Wahlkampfaussagen messen lassen müsste, wie zum Beispiel: „Das Digitalste an Schulen darf nicht die Pause sein“. Eine mobile Digitalwerkstatt, die ausgewählte Schulen besucht und den Grundschülern kurz zeigt, wie die Zukunft aussehen könnte, sei viel zu wenig. Es müsste ein Plan erstellt werden, der alle Aspekte miteinbezieht: Lehrerausbildung, Ausstattung, Lehrpläne und vieles mehr. Dass die SPD in der vergangenen Legislaturperiode zu wenig in Sachen Digitalisierung getan habe, wurde selbstkritisch reflektiert.

Reiner König sprach vor allem über den Übergang zum Beruf und berichtete aus eigener Erfahrung, dass viele Schülerinnen und Schüler zwar im Umgang mit mobilen Endgeräten gut vorbereitet seien, die Arbeit am klassischen PC sowie die Arbeit mit den Programmen aber nicht in den Schulen vermittelt werde, was wiederum von den Ausbildungsbetrieben aufgefangen werden muss. Hier müsse etwas getan werden, um auch in Konkurrenz mit den anderen Staaten nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Schüler schlug für seine Schule digitalen Vertretungsplan vor

Schülervertreter Matthias Mohr berichtete von seiner Schule. Zum Beispiel, dass die PC-Räume nicht ausreichen, damit zwei Kurse simultan Unterricht durchführen können, oder dass das mobile Netz nicht ausreiche, um mit dem eigenen Smartphone ins Internet gehen zu können.Mohr schlug vor, beispielsweise für seine Schule einen digitalen Vertretungsplan einzuführen, der die Schüler rechtzeitig informiert, wenn eine Unterrichtsstunde ausfallen sollte, damit lange Hin- und Rückwege vermieden werden können.