Messe Düsseldorf bringt Gäste aus aller Welt nach Neviges
Australier und Brasilianer haben Vito und Heike Paciello schon im Hotel Kimmeskamp begrüßt. Ein dänisches Ehepaar machte sogar Urlaub im Bergischen.
Velbert-Neviges. Vom Küchenjungen zum Hotelbesitzer — dieser Karriere hat Vito Paciello (46) in Neviges verwirklicht. Als 15-Jähriger jobbte er im Hotel/Restaurant Kimmeskamp an der Elberfelder Straße.
Seit 1995 ist er Chef in dem Traditionshaus. „Ich hätte ja nie gedacht, als ich mir ein bisschen Taschengeld als Jugendlicher verdiente, dass das Haus mal mein Lebensinhalt wird“, sagt der Geschäftsmann und schmunzelt.
Zunächst hatte er das Haus gepachtet, später gekauft. Ursprünglich firmierte es in Neviges unter dem Namen „Gasthof zur Blume“.
In Tönisheide aufgewachsen, hatte Vito Paciello Neviges eigentlich aus den Augen verloren. Nach seiner Ausbildung zum Koch arbeitete er in Süddeutschland und der Schweiz. „Dann bekam ich einen Anruf aus Neviges. Es gab im Hause Kimmeskamp personelle Probleme“, sagt Paciello. Er kam und blieb. „Das ist jetzt fast 20 Jahre her.“
Während das Restaurant den Namen Paciello trägt, heißt das Hotel Kimmeskamp. Paciello: „Der Name hat sich hier irgendwie festgesetzt. Deshalb habe ich ihn behalten.“
Frau Kimmeskamp und ihre Söhne, so hat Paciello gehört, hatten in den Kriegsjahren das Haus geführt. Bevor er 1995 nach Neviges zurückkehrte, „hatte es mehrere Eigentümer gegeben“.
Im Hause Kimmeskamp, sagt Paciello, „haben schon Menschen aus aller Welt übernachtet. Neuseeländer, Australier, Brasilianer.“ Monteure und vor allem viele Geschäftsleute sowie Messebesucher und Aussteller zählten zu den Gästen, sagt Paciellos Frau Heike (46).
„Und einmal im Jahr kommen die Dülmener Wallfahrer von Essen singend über den Berg nach Neviges runter. Die übernachten immer bei uns“, sagt die Hotelfachfrau.
Hin und wieder tauchten auch schon mal Gäste auf, die die Stille und Abgeschiedenheit suchten. In guter Erinnerung ist den Paciellos das dänische Paar, das im vergangenen Jahr eine Woche bei ihnen verbrachte. „Die haben hier Urlaub gemacht, wollten unbedingt das Bergische Land kennenlernen.“ Aber Touristen seien die Ausnahme im Hotel.
Wanderpapst Manuel Andrack schlief im vergangenen Jahr im Kimmeskamp. „Er will uns in seinem Wanderführer über den Neanderlandsteig erwähnen“, sagt Heike Paciello. Dass ihnen der Wanderweg durch den Kreis Mettmann aber viele neue Gäste bringen wird, glaubt Vito Paciello nicht.