Müll-Streit: Bürgermeisterin rüffelt Martin Sträßer
Nach scharfer Kritik an Erhöhung der Müllgebühren um 21 Prozent weist Claudia Panke die Vorwürfe zurück.
Wülfrath. Der Groll der Bürgermeisterin Claudia Panke über die scharfe öffentliche Kritik an den um 21 Prozent erhöhten Müllgebühren von Ratsherr und Landtagsabgeordneten Martin Sträßer (CDU) wurde bei der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im großen Sitzungssaal des Rathauses mehr als deutlich. Sie nannte zwar nicht dessen Namen, sagte aber, sie kommentiere im Normalfall Leserbriefe oder Kommentare nicht. Diesmal könne sie es aber nicht stehen lassen. „Gegen diese Unterstellung, wir hätten von sinkenden Gebühren gesprochen, verwehre ich mich. Ich weise das ausdrücklich zurück.“ Claudia Panke verwies auch auf die entsprechenden Protokolle, aus denen ersichtlich sei, dass die Stadt in Bezug auf das neue Abfallkonzept stets gesagt habe, dass die finanziellen Auswirkungen nicht überschaubar seien. Die Bürgermeisterin betonte, die Verwaltung habe die Absicht verfolgt, „die Kosten so gering wie möglich zu halten“.
Martin Sträßer hatte die deutliche Erhöhung der Müllgebühren scharf kritisiert (die WZ berichtete). „Die damaligen ‚Sirenenklänge‘ aus der Verwaltung, der Verzicht auf die Sackabfuhr und die Umstellung auf die 14-tägige Abfuhr würde zu Gebührensenkungen führen, haben sich als falsch erwiesen“, so Martin Sträßer in einem offenen Brief an die Medien. Der Rat habe in großer Mehrheit den Fachleuten vertraut. Der CDU-Ratsherr hatte damals gefragt, wer in der Verwaltung die Verantwortung dafür übernehme und welche Konsequenzen dies habe. Sträßer bezeichnete sich als einen der wenigen Kritiker des Abfallentsorgungskonzeptes 2018plus im Stadtrat.
Martin Sträßer erwiderte auf den Rüffel der Bürgermeisterin nichts. Bei der anschließenden Abstimmung über die Erhöhung der Müllgebühren stimmte er als einziges Gremiumsmitglied gegen die Gebührensatzung. Auch seine Parteifreunde hatten zugestimmt.