Wülfrath Nachbarn feiern das 50-jährige Bestehen der Siedling Zur Krakau
Wülfrath · Die Siedler schwelgten in Erinnerungen und genossen am Abend einen besonderen Höhepunkt: ein Feuerwerk zum Jubiläum.
. Bei Kaiserwetter feierte die Nachbarschaft am Samstag ihre Siedlung Zur Krakau. Auf ein halbes Jahrhundert kann der ländliche Randbezirk der Kalkstadt bereits zurückblicken. „In dieser Zeit ist eine Menge passiert“, berichtet Ingetraut Bohm, die gemeinsam mit ihrem Mann und weiteren Nachbarn die Feierlichkeit zelebriert. „Wir sind im Oktober 1969 in die Siedlung gezogen. Einen Monat später kam unser Sohn Guido zur Welt, das erste Siedlungsbaby.“ Man habe sich ausgetauscht, sich getroffen und geholfen. „Eine tolle Nachbarschaft.“
Mit den Jahren sind einige Erstsiedler weggezogen, neue Familien kamen in die Krakau. Und so wurde es etwas anonymer im Dörfchen. „Man kennt sich zwar vom Sehen, spricht aber seltener miteinander“, ist sich auch Achim Paeth sicher. Der Anwohner hat das Fest gemeinsam mit weiteren Mitstreitern organisiert, um die Nachbarschaft aufleben zu lassen. „Damit man sich austauschen kann“, verrät der Initiator den Grundgedanken der Feier.
Alle fünf Jahre laden die Siedler zum geselligen Miteinander auf den oberen Wendeplatz ein. „Begonnen haben wir zum 20. Jubiläum“, erinnert sich Dietmar Ruda, ebenfalls Siedler der ersten Stunde. Mit neun Jahren kam er in die Siedlung Zur Krakau. Der unverbaute Blick ins Grüne hält ihn auch heute noch in der Nachbarschaft. „Obwohl die Verkehrsanbindung nicht die beste ist“, gibt Manfred „Manni“ Merker lachend zu. „Dafür haben wir hier ganz viel Ruhe und Natur.“
Bereits um 15 Uhr ging es mit der rauschenden Feier los. Bei Kaffee und Kuchen machten es sich auch die Freundinnen Wilma Goldhammer und Hedwig Höffgen- Swierzy auf schattig gelegenen Bänken gemütlich. Wilma Goldhammer kam vor 49 Jahren in die Siedlung, verbrachte hier beinah ihr gesamtes Leben. Und es sind die Menschen, die diese Wohngegend für sie so besonders macht. „Man hat sich damals oft gesehen und sich gegenseitig geholfen.“ Dass Hilfsbereitschaft noch immer groß geschrieben wird, weiß Dietmar Ruda. „Zum Aufbau kamen rund 40 Personen. Wir waren in kürzester Zeit fertig“, freut sich der Mitorganisator, der sich ein solches Engagement auch für den Abbau wünscht.
Bevor die Zelte und Tische aber wieder in den heimischen Kellern verschwinden, wartet auf die Besucher noch ein wahrer Höhepunkt. Mit Einbruch der Dunkelheit erhellte ein farbenfrohes Feuerwerk den Nachthimmel. „Eine Tradition, die wir bei gutem Wetter gerne ausführen“, stellt Dietmar Ruda fest.