Neue Gaststätte am Turm
Der Verkehrsverein würde das Lokal auf dem Hordtberg gerne durch einen Neubau aus Stahl und Glas ersetzen. Doch das ist teuer.
Langenberg. Der Hordtberg mit den Senderanlagen, dem Bismarckturm mit Gaststätte, Minigolfplatz, Grillhütte, dem Naturlehrpfad und Waldkletterpark hat sich zu einem vielbesuchten Ausflugsziel in der Region entwickelt.
Doch den Hausherren, den Verkehrs- und Verschönerungsverein Langenberg, dem rund 670 000 Quadratmeter auf Velberts höchstem Berg gehören, drücken Sorgen. Der Verein muss in seine Immobilien investieren. Der Turm muss saniert, die Gaststätte soll abgerissen und neu gebaut werden, aus Stahl und Glas.
Wind und Wetter haben dem 106 Jahre alten Bismarckturm zugesetzt. Zwar ist eine so aufwändige Sanierung wie zuletzt in den 1990er-Jahren nicht notwendig, doch es müsse schon einiges getan werden, sagt Hermann-Josef Schmitz, 1. Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins.
Vor allem um die Außenfugen des Turms muss sich der Verein kümmern. Denn die lösen sich an vielen Stellen von der Außenwand. „Wenn sie von oben herabfallen, kann das gefährlich werden“, sagt Schmitz. Der Verein möchte verhindern, dass der Turm geschlossen und das Gebäude weiträumig abgesperrt werden muss.
Von den zahlreichen Bismarcktürmen in Deutschland seien die wenigsten noch begehbar, weil sie aus Geldmangel nicht instand gehalten werden konnten, weiß Vorstandsmitglied Bernd Feldbusch. Deshalb würde jedes Jahr etwas am Langenberger Turm getan. Wie demnächst an einem Eisenkranz, der eine metallene Wendeltreppe im Turm hält. Das Material rostet an vielen Stellen.
Doch oberste Priorität auf dem Hordtberg hat die Gasstätte, die in den 1970er-Jahren zwischen den Bismarckturm und das Wohnhaus gesetzt wurde. Renovieren lohnt sich nicht mehr, sagen Schmitz und Feldbusch. Das haben ihnen Architekten und Baufachleute, allesamt Mitglied im Verein, versichert.
„Am schönsten wäre es, wenn das ganze Ding wegkäme und wir was Neues bauen könnten“, so der Vorsitzende. Ein Neubau aus Stahl und Glas, mit großen Panroramafenstern, schwebt ihm vor. Ein neues Gebäude würde nicht bis an den Turm gebaut. Schmitz: „Dann stünde er wie früher wieder völlig frei.“
Um das Vorhaben realisieren zu können, hat der Verein beschlossen, ein frei stehendes Einfamilienhaus aus seinem Bestand auf dem Hordtberg zu verkaufen. Mindestgebot sind 200 000 Euro. Der Verkaufserlös soll in die neue Gastronomie investiert werden.
Aber auch das Wohnhaus, i3 dem Marion Weidich, die Pächterin des Cafés/Restaurant am Bismarckturm, wohnt, muss saniert, renoviert und energetisch aufgewertet werden. „Das Dach ist noch nicht einmal isoliert“, sagt Feldbusch. Sobald das 100 Jahre alte Haus auf dem Hordtberg verkauft ist, will der Verein in die konkreten Planungen einsteigen.
Da das gesamte Maßnahmenpaket weit mehr als 200 000 Euro verschlingen wird, muss der Verein zusehen, dass er an Förder- und Sponsorengelder kommt. Erste Fühler hat der Vorstand schon ausgestreckt. „Unser Ziel muss es sein, etwas zu schaffen, was für die nächsten 20 bis 30 Jahre Bestand hat“, sagt Feldbusch.