Neviges: Bürgerverein beklagt Stillstand bei der Innenstadtentwicklung
Schloss, Stadthalle, Brunnen – viele Fragen bleiben offen.
Neviges. Stillstand in Sachen Innenstadtentwicklung beklagten jetzt Bürger wie Politiker beim Treffen des Bürgervereins Hardenberg. Der BV hatte mit Ute Meulenkamp, Hinnerk Tegtmeier und August-Friedrich Tonscheid die Vorsitzenden von Wirtschaftsförderungsgemeinschaft (WGN), Bezirksausschuss und Velbert anders und zugleich prominente Vereinsmitglieder zur Diskussion über die Zukunft des Ortes eingeladen.
Seit der Vorstellung des Innenstadtkonzeptes, zuletzt vor einem Jahr durch den Bürgermeister, habe man nichts mehr gehört, so die Kritik aus Reihen des BV. Das Gefühl schleiche sich ein, dass die Verwaltung das Thema nicht mehr ernst nehme, meinte Tegtmeier. Der Bezirksausschuss erwarte in seiner Sitzung am Donnerstag daher einen fundierten Bericht, wie es weitergeht und wolle künftig mehr Druck machen: "Außer am Schloss sieht man herzlich wenig."
An die - witterungsbedingt verzögerte - Neugestaltung des Brunnenplatzes samt neuem Brunnen (Investitionsvolumen rund 250000 Euro), erinnerte Ute Meulenkamp. BV-Mitglied Peter Egen fragte indessen, ob man nicht den alten Brunnen für einige tausend Euro hätte reparieren und das Geld an anderer Stelle sinnvoller hätte einsetzen können.
Der Vorsitzende des Schloss-Fördervereins bezeichnete es außerdem als "skandalös, dass für 2010 keine Fördermittel beantragt wurden", worüber sich die Versammlung wie die geladenen Politiker gleichermaßen überrascht zeigten. Letztere wollen dieser Frage nun ebenfalls im Bezirksausschuss nachgehen. Kritisiert wurde außerdem, dass auch zum 2009 beschlossenen Fotomuseum nichts mehr zu hören sei.
Keine Innenstadt-Diskussion ohne Stadthalle: Laut Meulenkamp benötige Neviges einen Versammlungsraum gleicher Größe. Das müsse aber nicht zwangsläufig die Stadthalle sein. "Wir sind für eine Sanierung, wenn die Vereine mitziehen und für eine Auslastung sorgen", meinte Tegtmeier, der aber zu bedenken gab, dass die Miete nach einer Renovierung nicht geringer ausfalle. Tonscheid forderte eine Entwicklung der Stadthalle und verlangte die gleiche Messlatte wie für Bürgerhaus und Forum, das mit einem siebenstelligen Betrag subventioniert werde.
Zur Belebung der Innenstadt sagte Meulenkamp, dass es kein Allheilmittel gebe. Aus dem Publikum kam dazu der Vorschlag, wenigstens am Markttag die Läden über Mittag offen zu halten.