Neviges: „Lila Luftballon“: Seit 25 Jahren Kinderbetreuung in Elternhand
Am 2.Oktober feiert die Kindergarten-Initiative Auf den Pöthen Jubiläum. Das Haus in der Krahnheide bietet viel Platz für kleine Menschen.
Neviges. Am Rand von Neviges, in einer Siedlung mit Reihenhäusern und Ein- und Mehrfamilienbauten in direkter Nähe zu Wald und Wiesen, spielt die Erfolgsgeschichte einer Elterninitiative: Am 2. Oktober feiert die Kindertagesstätte "Lila Luftballon" ihr 25-jähriges Bestehen mit einem "Tag der offenen Tür" in der Krahnheide 26.
"Die Lage hier ist perfekt für Kinder", sagt Andy Autering, seit Mai Leiter der Einrichtung, "wir sind viel draußen in der Natur, besuchen Bauernhöfe in der Umgebung oder fahren zum Schloss Hardenberg."
Im Jahr 1985 fanden sich Eltern Auf den Pöthen zusammen, weil Betreuungsplätze fehlten. Zwei Erzieherinnen kümmerten sich zunächst nur bis 14 Uhr in dem Wohnhaus um die Kinder. Am Freitag werden von Andy Autering sowie zwei Kolleginnen und einer Jahrespraktikantin 20 Jungen und Mädchen ab einem Alter von drei Jahren von 7.15 bis 16.30 Uhr betreut - inklusive Mittagessen. Das kocht jedes Elternpaar ein Mal im Monat.
"Sonst sind wir Eltern für die Verwaltung zuständig", sagt Britta Burghardt, Vorsitzende der Elterninitiative, "außerdem übernehmen wir Haus- oder Gartendienste." Burghardts Tochter Ada, fast drei Jahre alt, besucht die Tagesstätte, und auch Sohn Holm war ein "Lila Luftballon"- Kindergartenkind.
Das Thema Selbstständigkeit wird in der Tagesstätte groß geschrieben: "Die Kinder können sich selbst an- und ausziehen und helfen uns beim Kochen und Backen", beschreibt Andy Autering das Konzept der Einrichtung, das sich an dem Montessori-Modell orientiert. In dem Reihenhaus an der Krahnheide, mit lilafarbenem Luftballon am Gartenzaun, können die Kinder auf drei Etagen spielen: Im Keller gibt es einen Turnraum mit Korkboden, Matten und Klettergerüst. Im Erdgeschoss - dem ursprünglichen Wohnzimmer des Hauses - kann der Bauteppich "bespielt" werden und im Obergeschoss sind Küche, Badezimmer, Essraum und Werkraum untergebracht.
Stolz ist man auf den Außenbereich: "Dort können die Jungen und Mädchen auch bei Regen im überdachten Sandkasten spielen", sagt Andy Autering. Der Weg zu zwei Spielplätzen ist ebenfalls nicht weit, der Wald mit Seilparcours in nur wenigen Minuten Fußweg erreicht.
Im vergangenen Jahr wurden die Bäder des Hauses überholt, seit diesem Jahr spielen die Kinder auf neuem Parkettboden. "Unsere Einrichtung finanziert sich durch die Stadt; wir Eltern zahlen den gewöhnlichen Beitrag - abhängig vom Gehalt - sowie zehn Euro Monatsbeitrag", erläutert Daniela van Straelen, Schatzmeisterin der Initiative und Mutter der vierjährigen Zwillinge Lena und Sofie.
"Mir gefällt der Zusammenhalt der Gruppe, der intensive Kontakt." Von Grundschulen aus der Umgebung, in die ihre Kinder später gingen, gab es nur positives Feedback für die Arbeit bei "Lila Luftballon", weiß Britta Burghardt.