Neviges: Seit 15 Jahren Hilfe für Satu Mare
Samstag werden wieder Hilfsgüter für Rumänien angenommen.
Neviges. Es könnte ein schönes Jubiläum sein, wenn der Anlass nicht ein trauriger wäre: Seit 15Jahren unterstützen Nevigeser mit ihren Spenden ein Kinderhilfsprojekt im rumänischen Satu Mare. Das Land der Karpaten gehört zwar seit 2007 zur EU, an der bitteren Armut hat sich vielerorts aber nichts geändert. Die Wirtschafts- und Finanzkrise habe die Not sogar noch verschlimmert, sagt Organisatorin Monika Schlinghoff.
Am Anfang stand vor 15 Jahren eine Aktion Neviges der katholischen Grundschule zum Fest St.Martin: "Die Kinder sollten anhand des mantelteilenden Heiligen lernen, dass man etwas für andere Kinder tun kann, denen es nicht so gut geht", berichtet die Nevigeserin, deren Sohn Lars damals die Schule an der Ansembourgallee besucht hat. Über Bekannte kam der Kontakt zur Rumänien-Hilfe Oldenburg-Rastede zustande.
Die Niedersachsen engagieren sich seit 20 Jahren in Satu Mare und haben dort bereits eine Poliklinik, ein kleines Rehazentrum für behinderte Kinder, Sozialstationen, Kindergärten und ein Zentrum für Straßenkinder eingerichtet. So packten Nevigeser Kinder erstmals Päckchen mit kleinen Geschenken für die Kinder der Stadt an den Grenzen zu Ungarn und Ukraine.
Aus der Martins-Aktion ist inzwischen ein Projekt geworden, an dem sich Schulen und Kindergärten aus ganz Velbert sowie viele Privatpersonen beteiligen: Alljährlich im November rollt ein Lastzug der Rumänienhilfe in den Wallfahrtsort, um die Spenden für den Hilfstransport aufzunehmen. "Benötigt werden praktisch alle Güter des täglichen Bedarfs, ob für Kinder oder Erwachsene", sagt Schlinghoff:
Das beginnt bei Kleidung, Schuhen und Spielzeug, reicht über Hygieneartikel aller Art, Malstifte und Papier, Geschirr, Besteck, Kochtöpfe und Pfannen bis zu Vorhängen und Gardinen für Kindergärten. Weil der Lastzug pünktlich zu Nikolaus in Rumänien eintreffen soll, sollen auch wieder Pakete mit Süßigkeiten verschickt werden.
Beladen wird der Lkw am Samstag an der Donnenberger Straße. Anfangs eine Familienaktion, werden die Schlinghoffs inzwischen dabei von Helfern unterstützt, unter anderem durch Mitglieder des Fördervereins der Pfadfinder: "Wir hoffen, dass der Lastwagen wieder voll wird", so Schlinghoff.