Neviges: Sozialarbeit - Jugendtreff auf sechs Rädern
Seit zehn Jahren ist der Streetworkerbus in der Stadt im Einsatz. Kinder und Jugendliche finden dort in Erich Dreke einen Ansprechpartner bei Problemen.
Neviges. Dass aus dem Projekt eine solche Erfolgsstory wird, war nicht abzusehen: Vor zehn Jahren nahm der Streetworkerbus den Dienst auf. Noch heute steht der umgebaute Reisebus jeden Freitagabend am Nevigeser Busbahnhof - als überdachte Straßenecke, die Kindern und Jugendlichen als Schutzraum dient.
Nachdem Politik und Verwaltung überzeugt worden waren, wurde im Juli 1997 ein gebrauchter Reisebus für 44000Mark gekauft. Wie sich herausstellte, mussten einige zehntausend Mark in das Fahrzeug investiert werden, bevor es im Dezember 1997 losrollen konnte. Erster Einsatzort war der Kostenberg, wo die "Kostenberger Streetfighter" für erhebliche Probleme sorgten.
Auch in Neviges war das Fahrzeug regelmäßig stationiert: Dort hatte sich nach Schließung des Jugendzentrums Wilhelmstraße eine harte Drogenszene am Busbahnhof etabliert, erinnert sich Dreke, der außerdem an die Einsätze an Rosenhügel und Neuem Krug zurückdenkt, als sich im Siepen eine rechte Szene auftat.
Dass vielen Jugendlichen mit Ausbildungsplätzen, Jobs oder Therapiemöglichkeiten geholfen werden konnte, führt Dreke nicht zuletzt auf den mit Lionsclub und Rotariern gegründeten Arbeitskreis Jugend und ein sehr gutes Netzwerk zurück.
"Das ist besser als immer an der Bushaltestelle oder im Internetcafé abzuhängen", meint der Tommy (16). Alex (17) formuliert es drastischer: "Wenn es den Bus nicht gäbe, wären wir im Arsch."