Velbert-Neviges Konfirmanden digital unterrichtet

Neviges · Statt im Frühjahr werden junge Christen jetzt in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen.

Nachdem am Sonntag in der Stadtkirche die ersten Konfirmanden eingesegnet wurden, folgen am Samstag die beiden nächsten Gruppen.

Foto: Ulrich bangert/Ulrich Bangert

Für viele evangelische Familien ist die Konfirmation ein Höhepunkt: Mit einem feierlichen Segnungsgottesdienst bekennen sich junge Menschen zu ihrem christlichen Glauben, es erfolgt ihre Aufnahme in die christliche Gemeinde, die zuvor mit der Taufe, meist im Säuglingsalter, geschehen ist. Im Alter von 14 Jahren sind die Jugendlichen religionsmündig und erhalten alle Rechte innerhalb der evangelischen Kirche. Zur Vorbereitung gibt es den Konfirmandenunterricht, der wegen Corona nur eingeschränkt stattfinden konnte.

„Der Unterricht ist nicht ausgefallen, wir haben kurze Zeit nach dem Lockdown 2020 auf Zoom umgestellt. Von September bis November 2020 konnte man sich mal eine kurze Zeit in kleinen Gruppen treffen und eben in diesem Jahr nach den Sommerferien“, beschreibt Pfarrer Detlef Gruber von der evangelisch-reformierten Gemeinde die improvisierte Schulung, die gut lief. „Das hat besser funktioniert als gedacht. Mit Zoom ist eine Menge möglich, Bilder und Texte können gemeinsam betrachtet werden, Jugendleiter René Görtz hat mich so gut es geht unterstützt.“

Dem obligatorischen Gottesdienstbesuch konnten die angehenden Gemeindeglieder zwar nicht nachkommen, sie wurden angehalten, die Youtube-Übertragungen im Internet zu verfolgen. „Um sicher zu gehen, dass sie virtuell dabei waren, mussten drei Fragen zu jeden Gottesdienst beantwortet werden“, so der Geistliche, der bedauert, dass immer wenige Mädchen und Jungen mündige Gemeindeglieder werden möchten.

Traditionell wird zwischen Ostern und Pfingsten konfirmiert, was seit zwei Jahren nicht möglich war. Darum gab es am zweiten September-Sonntag die erste Konfirmation, zwei weitere finden am Samstag statt.

Auf Tönisheide war eine erste Konfirmation im Mai möglich. „Da haben wir Zelte vor der Kirche aufgestellt und den Gottesdienst nach draußen übertragen“, erinnert sich Wolfhard Günther an die besonderen Umstände. Die weiteren Einsegnungen werden in diesem Monat nachgeholt, mit zwei bis drei Familien. „Elf Personen dürfen dann pro Konfirmand in die Kirche, natürlich unter der Einhaltung der drei Gs“, so der Pfarrer der  Tönisheider Gemeinde, der den Unterricht ebenfalls über das Internet abwickelte. Jetzt freut sich der Seelsorger,  die  kirchliche Unterweisung wieder in Präsenz durchführen zu können: „Die Katechumenen von diesem Jahr habe ich persönlich noch nicht getroffen, da bin ich froh, dass wir bald eine Konfirmandenfreizeit durchführen können.“

Durch die Coronapandemie konnte bei der katholischen Pfarrgemeinde die feierliche Erstkommunion nicht nach Ostern stattfinden, sie wurde am vergangenen Sonntag im geräumigen Dom statt in der barocken Pfarrkirche durch Abbé Ignaz nachgeholt.