Nicht nur reden — Bäume pflanzen
Melina Barker und Lotta Hoffmann engagieren sich bei Plant for the Planet für den Klimaschutz.
Wülfrath. Globaler Klimaschutz fängt mit den kleinen Dingen an. Jeder kann etwas dafür tun. Das haben Melina Berker und Lotta Hoffmann erkannt und sich der Initiative „Plant for the Planet“ angeschlossen. Die beiden zehnjährigen Wülfratherinnen haben sich in Dortmund dafür ausbilden lassen, andere mit ihren Vorträgen für den Klimaschutz zu begeistern. „Hört auf zu diskutieren, beginnt zu pflanzen!“ („Stop talking, start planting“) lautet ihr Motto. Bürgermeisterin Claudia Panke und die von ihr geführte Stadtverwaltung hat das Duo für seine Pläne gewinnen können. Gestern wurden die Klimabotschafterinnen im Rathaus vorgestellt.
„Wir sind gespannt und stolz, dass sich zwei so junge Wülfratherinnen aktiv für die Umwelt einsetzen. Das ist auch unser Thema“, sagte Panke. „Klimaschutz ist lebenswichtig. Wir sind zwei von 21 000 Botschaftern für Klimagerechtigkeit weltweit“, erklärte Melina. Kinder und Jugendliche wollen die Welt retten. Denn Reden allein stoppt das Schmelzen der Gletscher nicht. Zum Beweis zeigten die Mädchen entsprechende Fotos aus den Alpen. In den vergangenen 100 Jahre habe sich die Temperatur im Mittel bereits um ein Grad erhöht. „Steigt die Durchschnittstemperatur um weitere vier Grad, schmilzt das Grönlandeis und der Meeresspiegel steigt um sieben Meter. In Holland droht weiten Flächen die Überschwemmung. Urlaub machen kann man dann da am Meer nicht mehr“, verdeutlichte Melina.
Laubbäume sind Sauerstofflieferenaten. Sie verbessern das Erdklima und sind das Symbol der Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2020 mit Hilfe von Sponsoren 1000 Milliarden Bäume zu pflanzen. Fossile Brennstoffe möglichst im Boden zu belassen und eine Million Botschafter zu gewinnen. „Sich nicht mit dem Auto zur Schule fahren lassen, sondern das Fahrrad nutzen oder zu Fuß gehen, auch das ist ein Beitrag“, sagt Lotta. Dafür haben sie unter anderem an der Parkschule geworben. Und dafür, dass das Geld des Schulsponsorenlaufs auch mal in Bäume investiert werden könnte.
Vater Ralf Berker hat für die Unterstützung durch die Gärtnerei des Benninghofes in Mettmann gesorgt. Dort können Bäume relativ günstig eingekauft werden. Und mit ASK Chemicals gibt es auch schon einen potenten Sponsor.
„Wo gibt es Platz für neue Bäume in Wülfrath?“, fragte Melina Bürgermeisterin Claudia Panke. Ersatzpflanzungen für die gefällten Gefahrenbäume an der Wolfgang-Borchert-Straße, an der Sporthalle und auf dem Schulhof des Gymnasiums, im oberen Teil des Stadtparks, wo Sturm Ela gewütet hatte, im Grünzug Ellenbeek, auf Spielplätzen und am Kolumbarium des Friedhofs sieht die Stadt Möglichkeiten für mindestens zehn Pflanzungen.
„Vielleicht kann die EDB Bildungsgesellschaft, die in der ehemaligen Hauptschule an der Schulstraße meines Wissens auch Umschulungen zum Gärtner anbietet, euch beim Pflanzen im Stadtpark helfen?“, versprach Panke, den Kontakt herzustellen. Außerdem will sie ermöglichen, dass die Mädchen ihr Anliegen im IHK-Forum Wülfrath/Mettmann und dem Hegering vorstellen können.
Guido Köhler vom Betriebshof überraschte noch mit einer Spende: „Der Wülfrather Hermann Josef Roder pflanzt selber gerne. Er hat uns eine Amerikanische Eiche und einen Ahorn überlassen. Die könnt ihr gerne haben“, sagte Köhler.