Stadtwerke senken Energiepreise
Zum 1. November gibt es neue Tarife für Strom und Gas. Ein Wechsel lohnt sich für die meisten Kunden.
Velbert. Gute Nachricht für die rund 3500 Gas- und 8500 Stromkunden der Stadtwerke in Neviges: Zum Beginn der dunklen und kalten Jahreszeit bietet der kommunale Versorger neue und vor allem günstigere Tarife an. Sie lösen ab dem 1. November die bisherigen Evivo-Tarife ab. Mit den neuen Angeboten gibt das Unternehmen Einkaufsvorteile und Einsparungen aus der innerbetrieblichen Effizienzsteigerung an die Verbraucher weiter. Die Sondertarif-Kunden erhalten ab dem 8. Oktober Post mit einer individuellen, unterschriftsreifen Offerte für den Vertragswechsel.
„Eure Stadtwerke sind 125 Jahre alt, aber nicht verkalkt. Die Anschreiben werden modern gestaltet“, sagte Stadtwerke-Chef Stefan Freitag bei der gestrigen Vorstellung der neuen Möglichkeiten. „Ihr seid ein bisschen teuer.“ Auf dieses Ergebnis der Kundenbefragung reagiere man jetzt mit den Preissenkungen. Zudem erhoffen sich die Stadtwerke, die in ganz Velbert eine Marktdurchdringung von circa 70 Prozent bei den Strom- und 85 Prozent bei den Erdgas-Abnehmern haben, die Rückgewinnung von Versorgerwechslern.
Zu der Werbekampagne gehören neue Logos und einprägsame Namen: „stromBERT“ und „gasBERT“ sind für den Stadtwerke-Boss griffige Titel. „Sie kann nur ein Unternehmen aus VelBERT vergeben“, verdeutlichte Freitag den lokalen Bezug.
Außerdem stünden sie für mehr Klarheit und Übersichtlichkeit bei der Tarifstruktur. „Wir haben beim Strom mehr als 30 Sondertarife gefunden. Künftig gibt es nur noch fünf Tarife“, so der Geschäftsführer. Das sind neben dem „stromBERT“-, der grüne Öko-, der Zweit-, der Nachtspeicher- und — ganz neu - ein Wärmepumpe-Tarif. „Ich gebe zu, mit Letzterem haben wir uns bisher schwergetan, denn wir verkaufen auch gerne Gas“, so Freitag. Fürs Gas gibt es anstelle von fünf Tarifen nun einen.
Freitag versprach: „Für gut 97 Prozent der Evivo-Strom- und für 98,5 Prozent der Gaskunden lohnt sich der Wechsel.“ Denn so viel günstiger wird es für eine vierköpfige, energiebewusste Familie mit einem jährlichen Stromverbrauch von nur 4600 Kilowattstunden (kw/h): Der Arbeitspreis steigt für sie zwar von 25,24 auf 25,66 Cent je kw/h, dafür halbiert sich der Grundpreis von 180 auf 90 Euro. Es ergibt sich eine Ersparnis von 66,56 Euro.
Bei einem Gasverbrauch von jährlich 20 000 kw/h im Einfamilienhaus und bei einem normal kalten Winter liegt die Ersparnis gegenüber einem Altvertrag durchschnittlich sogar bei 360,49 Euro. Der Arbeitspreis sinkt hier 6,27 auf 4,58 Cent je kw/h und der Grundpreis von 160,63 auf 138,14 Euro. So ergibt sich — vorausgesetzt die Familie bezieht sowohl Strom als auch Gas von den Stadtwerken — eine Gesamtersparnis von durchschnittlich 427,05 Euro. Der individuelle Preis hängt von der Abnahmemenge — je höher desto geringer der Arbeitspreis — und den verschiedenen Grundpreisen ab.
Außerdem gibt es jetzt für den Zeitraum vom 1.11.2016 bis 31.12.2017 die Bestpreis-Garantie. Nur etwaige Steuer- und Abgabe-Erhöhungen beim Strom werden in dieser Zeitspanne an die Kundschaft weitergegeben. „Wir führen sechs Verbrauchsstufen ein, damit ein Tarif verschiedene Mengen abdeckt. Jeder Kunde rutscht nach seinem Verbrauch automatisch in die für ihn ideale Stufe, damit er den besten Preis bekommt“, erklärte Stefan Freitag. Der Tarif muss dafür nicht gewechselt werden.