Trägerverein feiert Zehnjähriges
Den Mitgliedern ist es zu verdanken, dass es das Niederbergische Museum noch gibt. Das Jubiläum wird am 8. Oktober zelebriert.
Wülfrath. „Am Sonntag, 18. Dezember, schließt das Niederbergische Museum an der Bergstraße. Die Ausstellungsräume können ein letztes Mal besichtigt werden. Vor dem Schließen der Pforten bietet das Museumsteam noch eine Abschiedsführung am 18. Dezember um 15.30 Uhr an. Danach ist das Niederbergische Museum für Besucher geschlossen“.
Diese Meldung war am 17. Dezember 2005 in einer regionalen Tageszeitung zu lesen. Die Stadt konnte sich den Betrieb des Museums nicht mehr leisten. Es hätten mehrere Hunderttausend Euro investiert werden müssen. Der Stadt drohte ein Nothaushalt und ein strenges Auge der Kommunalaufsicht. Doch die Schließung des Museums ließen sich die Wülfrather nicht lange gefallen. Die Idee, einen Trägerverein zu gründen, der aus Beiträgen der Mitglieder die Miete für das Museum an die Stadt zahlt, war schnell geboren.
Im Herbst 2006 war es dann soweit. Das Museum konnte dank eines damals fast 300 Mitglieder starken Fördervereins wieder eröffnet werden. Die Idee: Die Mitglieder zahlen 60 Euro als Einzelperson und 100 Euro als Ehepaar und tragen so dazu bei, die laufenden Kosten zu übernehmen. Dazu kommen 40 Ehrenamtler und drei Mini-Jobber. In diesem Jahr wird das zehnjährige Bestehen des Trägervereins mit einem großen Fest am Samstag, 8. Oktober, gefeiert. Besucher können ab 14 Uhr live erleben, wie ein Kaffeeröster oder ein Polsterer arbeiten. Im Kaminzimmer wird es eine Caféteria geben.
Ulrich Erbach, Mitglied im Förderverein
Dazu kommt der große Museums-Flohmarkt sowie Kreatives für Kinder. Geöffnet ist die Zinngießerei, die Webkammer und die bei den Besuchern stets sehr beliebte Apotheke. Eine Sonderausstellung erinnert an die wechselvolle Geschichte des Museums, das es an dieser Stelle seit 1946 gibt und dessen Exponate davor an der Parkschule untergebracht waren. Doch auch in den vergangenen zehn Jahren ist durch mehrere Wechsel im Vorstand des Trägervereins einiges passiert. Erneut stand der Betrieb des Niederbergischen Museums auf der Kippe, bis für beide Seiten annehmbare Verträge mit der Stadt ausgehandelt werden konnten.
„Wir freuen uns über 3900 Besucher im Jahr“, sagt Geschäftsführerin Christa Hoffmann. Rund 2500 der Gäste kommen zur regelmäßig angebotenen Bergischen Kaffeetafel. Unter den Besuchern gibt es immer wieder Wiederholungstäter, die sich die Ausstellung immer wieder gerne ansehen und noch das ein oder andere Detail entdecken. Aber auch durch Berichte im WDR-Fernsehen sind einige Gäste aus dem weiteren Umkreis auf das Bergische Kleinod an der Bergstraße gestoßen. Die Mitgliederzahlen im Trägerverein sind in den vergangengen Jahren etwas gesunken. „Vielleicht gelingt es beim Fest, den ein oder anderen für das Museum zu begeistern“, sagt Ulrich Erbach, der viele Zeitungsausschnitte zur Geschichte des Museums gesammelt und zusammen getragen hat. Den Rückhalt in der Bevölkerung, die sich für den Erhalt eingesetzt haben, spürt er immer noch. „Ich hoffe, das bleibt auch so“, sagt Erbach.