Wülfrath 15 Einsätze an einem Tag für den Löschnachwuchs
Jugendfeuerwehr macht ihren ersten 24-Stunden-Dienst
Wülfrath. 15 Einsätze bei Tag und Nacht, das schlaucht ganz schön. Das war nicht nur für die zwölf Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr im Alter von 13 bis 16 Jahren, sondern auch für das Organisationsteam um die Unterbrandmeister Annkatrin Großmann und Jan-David Bentz sowie Stadtjugendfeuerwehrwart Tim Kirschner eine große Herausforderung. Erstmals wurde von Samstag- bis Sonntagmorgen ein Berufsfeuerwehrtag durchgeführt. Und der 24-stündige Dienst wurde vom Nachwuchs professionell gemeistert.
Beim ersten Einsatz am Morgen galt es, eine 50 Meter lange Ölspur in Rohdenhaus zu beseitigen, die aus einem Mix aus Wasser, Kakao und Lebensmittelfarbe gelegt worden war. „Autounfall mit Verletzten“, lautete der Notruf, der am Mittag zum Silberberger Weg führte. Schon brausten die Jugendlichen mit zwei Löschfahrzeugen sowie einem Rettungswagen von der Wache an der Wilhelmstraße los. Die Fahrzeuge wurden natürlich jeweils von volljährigen Feuerwehrleuten gesteuert, zudem war je ein Gruppenleiter dabei. Um das Geschehen so realistisch wie möglich zu gestalten, wurden die Unfallbeteiligten von THW-Mitarbeiterin Yasemin Gündogdu „blutig“ geschminkt. Insgesamt trugen 30 Helfer zum Gelingen bei. Die geborgenen Verletzten wurden zum Übungskrankenhaus gebracht, zu dem das Gerätehaus in Flandersbach umfunktioniert worden war.
Als Brandbekämpfer war der Nachwuchs gegen 20 Uhr in Nord Erbach gefragt. Dort wurde auf einer Weide nahe Tedrive mit Naturholz ein brennender Abfallhaufen simuliert, zu dem eine lange Schlauchleitung gelegt werden musste. „Containerbrand“ lautet der Alarm, als die Jugendlichen um 1.15 Uhr aus dem Schlaf gerissen wurden. Auch beim Betrieb an der Dieselstraße waren die Flammen schnell unter Kontrolle. „Um 2.45 Uhr fielen alle in die Betten und waren innerhalb von fünf Minuten eingeschlafen. Sie wussten aber nicht, dass es keinen weiteren Notruf geben wird“, sagt Tim Kirschner.
Eingeschlossene Person befreien, Tier retten, Erste Hilfe für Gestürzten auf dem Panoramaradweg leisten... „Der Tag ist ein Bonbon für die 15- bis 16-Jährigen, bei denen wir Schwierigkeiten haben, sie zu halten“, erklärt Kirschner. Der Feuerwehrtraum könne kompakt ausgelebt werden. „Die Vorbereitungen liefen seit einem Jahr, der Aufwand ist riesengroß. Auch weil wir neue Jugendliche ansprechen wollen, streben wir an, den Berufsfeuerwehrtag nur alle zwei Jahre zu wiederholen.“ HBA