Nur gründliches Zähneputzen verhilft zu strahlendem Lächeln
In der Woche der Zahngesundheit erhalten Schüler wichtige Tipps.
Velbert. „Schwupps, schwupps, schwupps. Gib den Krümeln einen Stups“, rufen die Kinder der Klasse E 2 im Förderzentrum Nord in Velbert. Vor ihnen spielt sich ein ungewöhnliches Schauspiel ab: Zwei Mädchen sind als Zähne verkleidet, während ihnen ein Junge mit einer übergroßen Zahnbürste bunte Tücher vom Kopf schrubbt, die den Zahnbelag darstellen. Dass die Klasse heute Besuch vom Zahnarzt bekommt, merkt man ihnen nicht an, die Stimmung ist gelockert. „Die Kinder kennen uns schon, da hat fast keiner mehr Angst“, sagt Zahnärztin Dr. Anne Hany, die regelmäßig an Schulen in Kindermünder schaut.
Dr. Anne Hany, Zahnmedizinerin
Anlässlich der diesjährigen Woche der Zahngesundheit hat sich die Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit des Kreises zusammen mit dem zahnärztlichen Dienst des Kreisgesundheitsamts etwas Besonderes ausgedacht: Heute geht es mit den Kindern ins Schwarzlichtzelt. Erst frühstücken die neun Klassen der Kreis-Schule zusammen, dann bekommen sie Färbemittel in den Mund und sehen in dem Zelt, wie die Rückstände des Essens in ihrem Mund leuchten. Da machen manche Kinder große Augen. Da hilft nur: Zähneputzen und danach nochmal testen — dieses Mal mit sauberem Lächeln.
„Wir sind besonders auf Prophylaxe bedacht“, sagt Dr. Hany. Ziel sei es, im Jahr 2020 80 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen kariesfrei zu bekommen. „Wir sind im Kreis schon nah dran“, sagt sie. Trotzdem müssten noch einige Mythen ausgeräumt werden, die sich rund um die Zahnhygiene der Kinder ranken. „Manche Eltern glauben ja, dass man Milchzähne nicht putzen muss, weil sie eh ausfallen“, sagt die Medizinerin und schüttelt den Kopf.
Zu guter Letzt steht bei den 85 Kindern der Förderschule die zahnärztliche Untersuchung an. Irgendwie wird es jetzt doch ernst: Manchen Schülern merkt man die Nervosität an, wenn sie nach vorne gerufen werden und Dr. Hany ihnen in den Mund leuchtet. Bei dem neunjährigen Marc ist alles in Ordnung. Stolz läuft er zu seinem Platz zurück. Ob er gerne zum Zahnarzt geht? Da schüttelt er energisch den Kopf. Aber: „Hier ist das viel besser.“