Politiker diskutieren Regionalplan
Im Fokus standen bei der Debatte vor allem die Äcker zwischen dem Siepen und dem Pastoratsberg.
Neviges. Die Stadt Velbert soll sich im zweiten Entwurf des Regionalplanes gegen die Bebauung der Kleinen Höhe auf Wuppertaler Gebiet aussprechen, wo der Bau einer Forensik geplant ist. „Sechs Hektar sind da geplant, davon wird rund die Hälfte versiegelt sein. Der Hardenberger Bach ist bereits jetzt stark belastet, es könnte zu Überschwemmungen kommen“, sagte August Friedrich Tonscheid (Velbert anders) im Haupt- und Finanzauschuss. Auch wenn es unüblich ist, dass sich eine Stadt zu Planungen der Nachbarstadt äußert, versprach Bürgermeister Dirk Lukrafka (CDU), dem Stadtrat in der nächsten Sitzung eine entsprechende Formulierung vorzulegen.
Die Flächenplanung im Regierungsbezirk Düsseldorf beschäftigte die Kommunalpolitiker weiter. Die Landeshauptstadt hat größere Probelme, um die Nachfrage nach Wohnflächen in ihren Grenzen zu befriedigen. Interessenten sollten sich deshalb im Umland umschauen, möglichst mit guter ÖPNV-Anbindung. So kamen die Planer wieder auf den „Esel“. Außerdem verzeichnet Velbert nach Jahren des Schrumpfens wieder leicht steigende Einwohnerzahlen, dieser Trend soll anhalten.
Vor einigen Jahren wandten sich Velberter Politiker gegen eine Wohnbebauung der Äcker zwischen dem Siepen und dem Pastoratsberg. „Den Esel sollte man nicht komplett bebauen, vor allem nicht auf dem Kopf“, schlug CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Bolz vor. „Der Esel wird im Regionalplan bleiben, schließlich entscheiden wir, ob wir da Wohngebiete machen“, pochte August-Friedrich Tonscheidt auf die kommunale Selbstbestimmung. Die SPD hätte gerne den Esel aus der überörtlichen Planung heraus und brachte für das Programm „In und um Düsseldorf“ die Fläche zwischen Donnenberger Straße und Bahnstraße ins Spiel. „Das ist relativ nah an der S-Bahn“, argumentierte Fraktionsvorsitzender Rainer Hübinger.
Velbert anders beantragte die Ausweisung eines neuen Wohngebietes an der oberen Donnenberger Straße. Stadtplanerin Heike Möller hatte beide Flächen auf ihre Eignung grob geprüft. Beim Bereich westlich der Donnenberger Straße stört zwar kein Landschaftsschutz, allerdings gibt es die nicht ganz unproblematische Anfahrt über die Blücherstraße. Bei einem möglichen Wohngebiet zwischen Donnenberger Straße und Bahntrasse stört die niedrige Durchfahrtshöhe der Teimbergstraße unter der Bahnstrecke. „Eine Absenkung der Fahrbahn wäre vielleicht möglich“, spekuliert Heike Möller. Die Stadtplanerin machte zum anderen auf die Höhenunterschiede und auf ein Bachtal aufmerksam.
Einig waren sich die Politiker, dass man auch den Esel im Regionalplan behalten möchten. „Ist der einmal raus, kriegen wir den nie wieder rein“, so die Erfahrung von Manfred Bolz. Eine Entscheidung fällt im Stadtrat.