Projektentwickler: Stadtgalerie wird kaum zu Umzügen führen
An negative Auswirkung für die Friedrichstraße glaubt Concepta nicht.
Velbert. Die Begeisterung für die neue Stadtgalerie Velbert überwog in der Sondersitzung des Rates am Mittwochabend ganz klar. Doch es gab natürlich auch wie immer die andere Seite. Kritik kam etwa aus den Reihen der Linken. Ratsfrau Sonja Spiekermann sorgte sich um das „Risiko für die Friedrichstraße“. Sie führte unter anderem das Argument der fehlenden Kaufkraft für so ein Center an. Bürgermeister Dirk Lukrafka erwiderte: „Wir haben natürlich im Vorfeld Untersuchungen machen lassen. Unsere Kaufkraft wandert in andere Städte ab.“
Andreas Martin, Geschäftsführer des Entwicklers Concepta, warb mit klaren Worten für seine Sache: „Ich würde mir eher Sorgen um Ihren Einzelhandel machen, wenn nichts passiert.“ CDU-Fraktionschef Manfred Bolz ärgerte sich über die kritischen Stimmen, die bereits von Einzelhändlern der Innenstadt zu vernehmen seien: „Das sind die gleichen Leute, die sich vorher darüber beschwert haben, dass das Marktzentrum gescheitert ist.“
Ebenfalls interessiert an den Auswirkungen auf den bestehenden Handel war Velbert-Anders-Chef August-Friedrich Tonscheid. Er wollte von Concepta wissen: „Schließen Sie Umzüge von Geschäften in die Stadtgalerie aus?“ Andreas Martin kündigte an: „Es wird nur ganz, ganz wenige Umzüge geben — oder gar keine.“ Seine Erfahrungen hat er in ähnlich großen Städten wie Witten oder Hattingen gesammelt, wo Concepta bereits Einkaufszentren realisiert hat.
Am Ende ließen sich lediglich die Fraktionen der Piraten und der Linken nicht von dem Projekt überzeugen. Die Linke hob gegen die Stadtgalerie die Hand, weil ihnen die Unterlagen zu kurzfristig zugesandt worden seien und die Piraten aus Trauer darum, dass Velbert jetzt „den letzten großen Platz für Veranstaltungen“ verliere.