Ratingen: Bei Parkplätzen knirscht’s
Planung: Neben der Gestaltung bereiten vor allem fehlende Stellplätze beim Projekt Kirchgasse Kopfzerbrechen.
Ratingen. Wie auch immer die künftige Bebauung des Areals des Parkhauses Kirchgasse aussehen wird, eines ist jetzt schon klar: Die Parkplatzsituation wird noch für einiges Kopfzerbrechen sorgen. Denn keiner der bisher präsentierten Entwürfe schließt auch eine ausreichende Anzahl von Stellplätzen ein. In den bisherigen Werkstattgesprächen ging es in erster Linie um städtebauliche Nachbesserungen, damit sich die künftige Bebauung besser in die historische Innenstadt einfügt.
So sollte bei der unschönen Brandmauer (auf der Seite des Jugendzentrums "Lux") nachgebessert werden, aber auch die Gestaltung der Dachlandschaft und des klotzartigen Eckgebäudes war Thema in den Werkstattgesprächen. Die beiden Investoren, die noch im Rennen sind, haben jetzt Zeit, ihre Entwürfe nachzuarbeiten. Bei der Frage der Parkplätze sind allerdings die Grenzen eng gesteckt: Der felsige Untergrund macht die Anlage einer mehrgeschossigen Tiefgarage unwirtschaftlich. Außerdem sorgt er nicht nur für starken Lärm, sondern auch für extreme Erschütterungen, was gerade den historischen Gebäuden in der Nähe nicht zuträglich wäre.
Vor allem die Einzelhändler in der Nachbarschaft sehen mit Sorgen den künftigen Wegfall der öffentlichen Parkplätze. Wenn die Neubebauung des Geländes mit kombinierten Wohn- und Geschäftshäusern gerade ausreichenden (reservierten) Parkraum für die künftigen Bewohner bereit hält, bleibt für Innenstadtkunden, die bislang das Parkhaus Kirchgasse ansteuerten, kein Platz mehr.
Die Bürger Union (BU) hat zu diesem Themenkomplex einen kleinen Fragenkatalog an den Bürgermeister geschickt und zugleich eine Reihe verschiedener Lösungen vorgeschlagen. Als Diskussionsgrundlage will die BU zunächst einmal wissen, wie viele Stellplätze die innerstädtischen Parkhäuser aufweisen, wie viele Plätze davon dauervermietet sind und wie hoch die monatliche Auslastung mit zeitweiligen Parkern ist.
Um das Parkproblem in den Griff zu bekommen, schlägt die Bürger Union vor, das erste Untergeschoss des Neubaus Turmstraßer/Kirchgasse "ausschließlich zum Parken" zu nutzen. Rund 50Stellplätze könnte man sich dort vorstellen, 20Prozent davon sollen benachbarten Einzelhändlern vorbehalten werden. Die Keller-und Technikräume sollen ins zweite Untergeschoss gelegt werden.
Als zweite Maßnahme schlagen Fraktionschef Lothar Diehl und Ratsherr Alfred Dahlmann eine direkte Zufahrt zur Tiefgarage Werdener Straße (Ärztehaus) vor. Damit wäre nicht nur das Parkhaus besser angebunden, auch die chronische Parkplatznot vor dem Krankenhaus könnte dadurch gemildert werden. Das Planungsamt hat jedoch in einer ersten Stellungnahme dieser Idee einen Dämpfer verpasst: Eine direkte Zufahrt von der Werdener Straße aus wäre ein "sehr schwieriges und anspruchsvolles Bauvorhaben", weil dafür eine zusätzliche Einfahrt in einer Außenwand gebrochen und eine Rampe angelegt werden müsste.
Schließlich fordert die BU die Installation eines kompletten Parkleitsystems: Die Tiefgarage Werdener Straße und Düsseldorfer Platz (Hertie) seien nur unzureichend ausgeschildert.