Ratingen: Lärm, Altlasten und Verkehrschaos

Felderhof: Anwohner äußerten ihre Befürchtungen zum Neubaugebiet.

Ratingen. "Es ist noch nichts in Sack und Tüten", erklärte Baudezernent Ulf-Roman Netzel auf dem Infoabend am Donnerstagabend, bei dem es um das geplante Neubaugebiet am Felderhof ging. Seit Jahren liegt das Gelände der ehemaligen Spiegelglasfabrik brach, jetzt hat ein Investor Interesse daran, dort über 200 Wohnhäuser zu bauen. Um den Anwohnern rund um den Felderhof ein Forum für deren Sorgen und auch Wünsche für das Neubaugebiet zu geben, hatte Ratsherr Sebastian Wladarz (CDU) den Infoabend veranstaltet. Dabei zeigte sich schnell, dass sich die Befürchtungen der Anwohner im Wesentlichen auf drei Punkte beziehen: Die Altlasten des ehemaligen Fabrikgeländes, den Lärmschutz entlang der Bahnlinie und die Verkehrssituation am Felderhof.

"Unsere Messungen auf dem Gelände haben ergeben, dass dort keine Gesundheitsgefährdung vorliegt", erklärte Netzel. Lediglich an zwei Punkten seien noch Altlasten vorhanden, diese müssen entsorgt werden und schließlich mit einer 90 Zentimeter dicken Schicht Mutterboden abgedeckt werden. Dann könne dort problemlos gebaut werden. Im Rahmen des Planungsverfahrens müssen entsprechende Umweltgutachten vorgelegt werden. Und auch die Sorgen in Sachen Lärmschutz konnte Netzel nehmen: Entlang der Bahnstrecke muss der Bauträger eine Lärmschutzwand errichten.

Hauptsorgenkind der Anwohner sind das höhere Verkehrsaufkommen und die Parkplatzsituation auf dem Felderhof. Schon heute sei die Kreuzung Felderhof/Volkardeyer Straße morgens im Berufsverkehr eine Katastrophe: "Als Linksabbieger muss man mit einem ewigen Rückstau rechnen, weil an dieser Stelle die Schulkinder die Straße überqueren."

Die Befürchtung: Wenn dann noch die Autos aus dem Neubaugebiet dazukämen, "dann kommt man hier ja überhaupt nicht mehr raus." Das sieht man bei der Stadtverwaltung ähnlich. Netzel: "Den Verkehr kann man nicht nur über eine Haupterschließungsstraße abwickeln, hier muss eine zweite Anbindung an her."

Deshalb soll die Einmündung Felderhof/Halbenkamp geöffnet werden, damit der Verkehr in Richtung Am Seeufer geleitet und über die Kreuzung Volkardeyer Straße/Westtangente abfließen kann. Um die jetzt schon angespannte Parkplatzsituation auf dem Felderhof, vor allem in der Nähe des Spielplatzes, zu entlasten, müssen pro neue Wohneinheit zwei Parkplätze eingerichtet werden.

Für Netzel steht jedenfalls fest: "Hier bekommen viele junge Familien die Möglichkeit, für einen vernünftigen Preis ein eigenes Häuschen zu bekommen." Für die Zukunft Ratingens, gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel, könne das nur gut sein.