Ratingen: Lob für Ehrenamtler auf Zeit

Auf der Ehrenamts-Matinee zogen die sozialen Einrichtungen Bilanz zur Woche des bürgerschaftlichen Engagements.

Ratingen. Was läuft da eigentlich hinter den Kulissen? Das fragen sich wohl viele, wenn sie den Begriff Ehrenamt hören. Was verbirgt sich zum Beispiel hinter Institutionen wie der Freiwilligenbörse oder der Lebenshilfe, dem Mentoring oder Rock & Rolli?

Einige prominente Ratinger hatten in den vergangenen Wochen die Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Im Rahmen der dritten Woche des bürgerschaftlichen Engagements wechselten sie beim Projekt "Seitenwechsel" wie der Name es schon nahelegt die Seiten und arbeiteten bei verschiedenen Organisationen mit.

"Mit diesen Aktionen wollten wir die einzelnen Organisationen vorstellen und die Hemmschwelle abbauen, die viele vor dem Ehrenamt haben", sagt Ina Bisiani, die das Projekt mit organisiert hat. "Das Ehrenamt muss endlich aus seiner angestaubten Ecke heraus."

Mit der Ehrenamtsmeile rund um die Kirche St. Peter und Paul im September, bei der sich die Verbände und Organisationen vorstellten, und den Seitenwechslern dürfte das Ziel wohl näher gekommen sein. "Das lässt sich zwar nur schwer in Zahlen messen, aber wir sind dennoch sehr zufrieden", sagt Ina Bisiani.

Am Sonntag wurde in der Dumeklemmerhalle bei einer Matinee Bilanz gezogen. Auf einer Stellwand waren Fotografien von Gerda Lomoth zu sehen, die bekannte Ratinger Bürger wie Eckhard Franken, Hanno Paas oder Bürgermeister Harald Birkenkamp bei ihrer Arbeit in einer der Hilfsorganisationen begleitet hatte. Sie berichteten während der Matinee von den Erfahrungen, die sie bei ihrer Arbeit gesammelt hatten.

So war Hanno Paas immer noch tief beeindruckt von seiner Arbeit mit Behinderten in der Stiftung Lebenshilfe. Und auch seine "Chefin" Hilde Weidenfeld betonte, wie wichtig, aber auch wie schön die Arbeit mit behinderten Menschen sei. "Da wird einem unheimlich viel zurückgegeben", waren sich die beiden einig.

Dagegen musste Harald Birkenkamp in der Kleiderkammer Rock & Rolli seine Abneigung dem Bügeln gegenüber überwinden. Eine "Drei minus" stellte ihm Edith Bohnen, Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) für seine Bügelkünste aus, war aber dennoch sehr zufrieden mit ihrem Schützling. "Wenn sie einmal arbeitslos werden, dann können sie bei uns eine Schneiderlehre machen."