Ratingen: Schüler ergärtnern sich ein lebenswerteres Viertel
Fünftklässler haben Geld gesammelt und Blumen gepflanzt.
Ratingen. Ratingens Westen hat ein Image-Problem. Auch deshalb ist die Zahl der Einwohner innerhalb der letzten zehn Jahre um zehn Prozent auf 18 000 Einwohner gesunken.
Das haben Schüler der Klasse 5a des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums bei Interviews mit Bürgern aus West festgestellt. "Wie kann man das ändern?", fragte der Lehrer Heiner van Schwamen. Die Antwort folgte prompt: "Wir müssen Ratingen-West schöner machen!"
Schnell war die Idee geboren, eine Pflanzaktion zu starten. Doch bis es so weit war, musste die Klasse eine Menge Vorarbeit leisten. So musste geklärt werden, wem die Grundstücke gehören, auf die gepflanzt werden sollte. In der Regel gehörten die Flächen der Stadt.
Und die zeigte sich sehr kooperativ. Manfred Fiene, Leiter des Umweltamtes, war begeistert von der Idee. Klaus Mönch vom Gartenbbauamt gab gärtnerische Tipps. Dann mussten Sponsoren gefunden werden.
Die Stadt legt die Kosten aus, später soll das mit Sponsorengeldern verrechnet werden. Zudem mussten Paten gefunden werden. Auch das klappte: Viele Anwohner wollen sich um die Pflanzbeete kümmern.
Gestern war nun der große Tag. Da wurden die Pflanzen von den Schülern gesetzt, etwa vor dem Ärztehaus am Berliner Platz, bei der Sparkasse und vor der Polizeistation in West. Nun zieren Stiefmütterchen, Waldanemonen, Prachtspiere, Gemswurz und Lungenkraut die Beete.
Van Schwamen ist begeistert: "Vielleicht lässt sich diese Aktion noch weiter ausbauen." Jessica Majchirczyk, Koordinatorin der Klasse 5, sagte: "Wir sind ganz stolz, dass wir so etwas Schönes auf die Beine gestellt haben."