Ratingen. "Alles geht raus - für eine saubere Stadt." Unter diesem Motto liefen sie am Samstag wieder durchs Ratinger Stadtgebiet, sammelten aus Gebüschen, von Rasenflächen und Plätzen und vom Straßenrand den Müll ein, den achtlose Menschen Jahr einfach weggeworfen haben. 741 Ratinger - ob als Einzelperson oder gemeinsam im Verein - machten mit, ausgerüstet mit Warnwesten, Kappen, Handschuhen und Mülltüten. Viele kamen später noch zur Dankeschön-Party auf den Baubetriebshof.
"Es ist unglaublich, was man da alles findet. Alleine die vielen Piccoloflaschen, die wir am Grünen See eingesammelt haben", ärgerte sich Holger Marzahn, der mit Nachbarn und Bekannten dabei war. In der Tat: Flaschen, Tüten, Papiermüll, Batterien und Kartons - es ist erstaunlich, was man in Ratinger Grünflächen alles finden kann.
Vom inzwischen sechsten Ratinger Dreck-weg-Tag erhofft man sich bei der Abfallberatung für die Zukunft eine pädagogische Wirkung: "Wenn die Leute sehen, was da alles weggeholt wird, dann überlegen sie sich in Zukunft vielleicht eher, ob sie den Müll einfach wegschmeißen", hofft Jürgen Peters, Leiter des Baubetriebshofs. Er hatte ursprünglich die Sorge, dass durch das viele Laub ein großer Teil des Mülls schwer zu finden sei. Aber die erwies sich als unbegründet: Am Samstagmittag stapelten sich die prallen Müllsäcke.
Der Dreck-weg-Tag wurde in diesem Jahr in den Herbst verschoben, nachdem er bisher immer im April stattgefunden hatte. "Im Frühling ist die Brutzeit der Vögel, und darauf wollten wir Rücksicht nehmen", erklärte Silvia Schuster von der Abfallwirtschaft. Vielleicht lag es auch an der Jahreszeit, dass zum Beispiel Dezernent Dirk Tratzig hauptsächlich Taschentücher aufsammelte.
"Dieses Jahr waren dafür keine Autoreifen und Autobatterien oder Kühlschränke dabei", erinnerte er sich an vergangene Jahre. "Ganz viel Papier, Tüten und Verpackungen von Schokoriegeln" haben dafür Jonas, Niklas und Sophie von der Anne-Frank-Schule gefunden. Die Grundschule nahm insgesamt mit 107 Schülern am Dreck-weg-Tag teil. Mit vollem Erfolg, denn nach der Aktion waren die Mülltüten voll. "Dabei war da ganz oft in der Nähe sogar ein Mülleimer", wunderte sich Anna (8).