Düsseldorfer starten Dreck-weg-Tag am Rhein — auf 1233 Kilometern
Premiere des Rhinecleanups am 15. September. Eine Million Tonnen Müll landen jährlich in der Nordsee.
Düsseldorf. Schon seit 20 Jahren wird beim Dreck-Weg-Tag in Düsseldorf jede Menge Müll eingesammelt. Ingo Lentz und Klaus Vorgang, die beide für die Initiative Pro Düsseldorf aktiv sind, wollen jetzt am ganz großen Rad drehen. Am 15. September sollen beim „RhineCleanup“ tausende Helfer die Ufer des 1233 Kilometer langen Stroms herausputzen. „Von der Quelle des Rheins bis zur Mündung,“ kündigt Lentz an.
Die beiden Düsseldorfer entwickelten die Idee zusammen mit dem Belgier Thomas de Groote. Der engagiert sich bereits bei der Aktion „World Cleanup Days“, die es seit mehreren Jahren gibt. Inzwischen wird in 150 Ländern auf der Welt am 15. September Müll gesammelt. Der RhineCleanup soll so etwas wie der deutsche Beitrag werden. Das sei auch bitter nötig. Thomas de Groote: „Jedes Jahr landen vier Milliarden Tonnen Müll in der Umwelt. Eine Million Tonne Müll kommt allein mit dem Rhein in die Nordsee.“
Ingo Lentz hatte den Dreck-weg-Tage vor mehr als 20 Jahren miterfunden, an dem sich bis zu 13 000 Düsseldorfer in der Vergangenheit beteiligt haben. „Die Wirkung war punktuell, aber nicht nachhaltig“, meint er, „da dachten wir uns, das kann es nicht sein. Da muss mehr kommen.“ Zumal seine Aktion Pro Düsseldorf immer wieder Anfragen aus anderen Städten hatte, wie man einen Dreck-weg-Tag denn organisiert.
Darum organisieren die Düsseldorfer ihre „XXL-Version“ des Anti-Müll-Aktionstags gleich selbst. Unterstützt werden sie von der PSD Bank Rhein Ruhr. „Weil wir den Rhein ja schon im Namen haben“, so Vorstand August Wilhelm Albert. Mit im Boot ist auch Medien-Profi Joachim Umbach, der in den nächsten Tagen entlang des Rheins etliche Pressekonferenzen geben wird, um möglichst viele Menschen zum „RhineCleanup“ zu mobilisieren.
Die Resonanz ist schon jetzt beachtlich. 15 Kommunen haben bereits angekündigt, sich am 15. September zu beteiligen. Mit dabei sind deutsche Städte wie Köln, Bonn, Duisburg oder Bingen, aber auch Rotterdam mit Europas größtem Hafen oder Basel in der Schweiz. Das ist den Organisatoren wichtig, denn es soll sich um ein länderübergreifendes Projekt handeln.
„Mitmachen kann grundsätzlich jeder“, erklärt Ingo Lentz. Das sei auch ausdrücklich erwünscht. Wie beim Dreck-Weg-Tag, an dem sich Schulen, Kindergärten, Sportvereine oder Nachbarschaftsinitiativen beteiligen. Die können dort sammeln, wo sie möchten, wenn sich in der Nähe ein städtischer Müllbehälter befindet. Die Müllsäcke werden dann später von der Awista abgeholt. Ausgenommen sind allerdings die Naturschutzgebiete. Handschuhe und andere Hilfsmittel können zwei Tage vor dem „RheinCleanup“ kostenlos bei der PSD-Bank an der Bismarckstraße abgeholt werden.
In Düsseldorf werden am 15. September zwei zentrale Sammelstellen angeboten. Eine am so genannten Paradiesstrand in Höhe der Lausward, die andere nördlich der Theodor-Heuss-Brücke auf der Oberkasseler Seite. Los geht es um 10 Uhr, fünf Stunden soll die Aktion dauern.
Für die Initiatoren ist es wichtig, dass es sich nicht um eine einmalige Aktion handelt. Zukünftig sollen die Ufer des Rheins jedes Jahr gereinigt werden. Lentz: „Wir wünschen uns, dass Menschen aus allen Anrainerstaaten des Rheins mitmachen.“ Über den aktuellen Stand des Projektes kann man sich im Internet informieren.
www.rhinecleanup.org