Ratingen. "Wenn ich mir das hier so anschaue, dann liegen Wunsch und Wirklichkeit doch ziemlich auseinander", seufzt Karin Jansen. Am Sonntag informierte sie sich zusammen mit ihrem Mann auf der Immobilienmesse der Sparkasse über den Ratinger Wohnungsmarkt. Eine eher ernüchternde Erfahrung für die beiden Essener. "Ratingen ist ein ziemlich teures Pflaster, vor allem wenn man bestimmte Vorstellung von der Größe der Wohnung und dem Stadtteil hat", so Karin Jansen. Das weiß man auch bei der Sparkasse.
Mitte, Ost und Süd sind derzeit besonders gefragt - und teuer
"Ratingen Mitte, Ost und Süd sind sehr gefragt, da sind auch die Preise entsprechend. Günstiger sind West und Tiefenbroich", so Immobilienexperte Hans Bruger von der Sparkasse. Im Durchschnitt wollen die Interessenten bis zu 250 000 Euro für ein Haus und bis zu 150 000 Euro für eine Eigentumswohnung ausgeben. Und weil es vor allem ältere Leute wieder zurück in die Innenstadt zieht, werden die Preise dort in der Zukunft wohl noch deutlich steigen. Ein weiterer Trend in Ratingen ist die steigende Nachfrage nach gebrauchten Immobilien. Die sind zwar beim Kauf etwas günstiger als ein Neubau, dafür muss man auch die Renovierungskosten berücksichtigen. Deshalb hat man bei der Immobilienmesse ein Schwerpunkt auf das Thema Modernisierung und Energiesparen gelegt und die Energieberater der Stadtwerke Ratingen mit ins Boot geholt. "Das Interesse der Leute an dem ganzen Thema Energiesparen ist schon ziemlich gestiegen", meint auch Martin Vogel, Energieberater der Stadtwerke. Die steigenden Energiekosten lassen viele Hausbesitzer bei der Jahresabrechnung um Fassung ringen, dabei besteht vor allem bei älteren Häusern oft ein hohes Sparpotenzial. "Zuerst sollte man die Heizungsanlage anschauen, die ist eigentlich immer der größte Faktor", so Vogel. Dazu kämen die Dämmung von Dach und Fassade sowie gute Fenster. "Solche Maßnahmen sind natürlich kostspielig, da muss man mittelfristig planen." Aber die Dämmung im Dach lasse sich oft auch in Eigenleistung machen, wenn der Dachboden nicht ausgebaut ist. "Dazu kommt natürlich der tägliche Umgang mit Energie. Hier kann man viel einsparen."