René Hofmann will die Wähler über Facebook erreichen

Velberts neuer CDU-Chef legt seinen Schwerpunkt auf Kommunikation und Familienpolitik.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Der Kontakt zum Wähler, er ist komplizierter geworden. René Hofmann weiß das. Der frisch gewählte Chef des CDU-Stadtverbandes in Velbert sagt: „Die persönliche Ansprache auf der Straße klappt nicht mehr so gut wie früher. Das hat sich doch sehr in die Sozialen Netzwerke verlagert“, sagt der 33-Jährige.

Dass sich die Christdemokraten vergangene Woche für ihn entschieden haben, darf als Zeichen der Verjüngung der CDU vor Ort gewertet werden. Das zeigt sich beispielsweise an Hofmanns Vorstellungen von guter Außenwirkung seiner Partei: „Wir müssen präsenter sein in den Sozialen Netzwerken“, sagt er.

Gleichzeitig wisse er aber auch um die Schwierigkeit des Themas. „Natürlich, da treffen manchmal altersmäßig Welten aufeinander“, weiß er. Einige Mitglieder hätten Vorbehalte gegen Facebook und Co., weil dort andere Spielregeln herrschen. „Auf der Straße kann man die Kommunikation viel direkter steuern. In den Sozialen Netzwerken können Äußerungen direkt von vielen Menschen auf unterschiedlichste Weise ausgelegt werden“, sagt Hofmann.

Trotz seines jungen Alters ist sich Hofmann, der einstimmig ins Amt gewählt wurde, dem Rückhalt aus den eigenen Reihen sicher. „Ich denke, es gibt da bei mir keine Vorbehalte, weil ich seit zehn Jahren in der Partei bin. Anders wäre das sicherlich schwerer“, sagt der IT-Fachmann.

Vor sechs Jahren baute Hofmann zunächst die Junge Union vor Ort auf und ließ als Vorsitzender aus drei einsamen Vertretern schließlich 20 Aktive und 100 Mitglieder insgesamt werden. Im Ortsverband Velbert-Mitte wurde er später zum Schatzmeister und übernahm den Vorsitz.

Jetzt will er als Stadtverbandschef zusammenschweißen. Er ist interessiert an einer engeren Zusammenarbeit mit der Fraktion. Dort möchte er das Thema Familienpolitik vertiefen: „Da können wir mehr tun. Wir sollten etwa schnell ein zentrales Anmeldeverfahren für Kita-Plätze einführen.“

Auch den Bürger möchte er wieder näher an die Partei heranholen. Humor ist für ihn dabei kein Tabu, schließlich müsse Politik nicht immer bierernst sein. Komplizierte Verwaltungsvorlagen sind dem 33-Jährigen ein Dorn im Auge: „Die Stadt muss so etwas besser aufarbeiten. Da steigt jeder Bürger aus.“ Er wolle die Leute versuchen, dort abzuholen, wo sie sind. „Wenn uns die Bürger etwas fragen, dürfen wir keine hochbürokratischen Antworten geben“, sagt der gebürtige Velberter, der auch schon in Neviges gewohnt hat und daher die Entwicklungen im Stadtteil mit Interesse verfolgt.

Seine Vision ist, dass die Nevigeser irgendwann sagen: „Das hier ist Velbert.“ Er glaubt: „Wir müssen uns mehr als eine Stadt verstehen.“