Wülfrath Schätztag hat einige Überraschungen parat
Wülfrath · Ein Andenken aus der K.-und-K.-Zeit im Atelier von Versteigerin Anne-Katrin Hoffmann.
. „Ich habe ein paar Erbstücke dabei. Sie liegen seit Jahren in einem Safe. Ich möchte wissen, was die wert sind.“ Eine Frau, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, ist eine von 29 Interessierten, die das Angebot der Versteigerin Anne-Katrin Hoffmann zum Schätztag annehmen. Sie war bereits im vergangenen Jahr dabei, damals allerdings als Begleiterin einer Freundin. „Ich habe mir das angeschaut und jetzt habe ich fünf Schmuckstücke mitgebracht“, sagt sie erwartungsvoll. Etwas hat die Frau instinktiv richtig gemacht. Sie trägt eine Kette aus diesem Fundus, die sie nicht hergeben möchte. Anne-Katrin Hoffmann bestätigt sogleich, dass es sich um ein besonderes Geschmeide handelt.
Ein Zweikaräter weckt das Interesse der Versteigerin
Die Versteigerin freut sich auf diesem besonderen Tag. „Ich bin wie immer gespannt, was ich zu sehen bekomme“, sagt sie im Gespräch mit der WZ. Und Anne-Katrin Hoffmann wird nicht enttäuscht. So kann sie zum Beispiel einen Zweikaräter unter die Lupe nehmen. Der Diamant hat allerdings einen Einschluss und die Farbe ist eher gelblich als Weiß. Immerhin 4500 Euro ist der Startpreis, den die Versteigerin für eine Auktion empfiehlt. „Wäre der Stein in einem Idealzustand, wären es 50 000 bis 60 000 Euro.“
Auch eine – eigentlich aus der Mode gekommene – Lupenmalerei aus Elfenbein wird ihr vorgelegt. Sie stammt vom K.-und-K.-Hofmaler Johann Richard Schwager (1822 bis 1880) und zeigt die spätere Kaiserin Elisabeth im Alter von 15 Jahren. Auch der Rahmen, der vor der Zeit des Jugendstils gefertigt worden ist, begeistert Anne-Katrin Hoffmann. Zu sehen sind Rankenmotive mit Diamantrosen inklusive Rubinen. Die Besitzerin möchte allerdings nur den Wert bestimmen lassen, das gute Stück nicht verkaufen. Auf etwa 1500 Euro taxiert die Versteigerin das Stück. „Früher wäre es viel mehr gewesen“, sagt sie. Aber: „Wenn sich bei einer Auktion mindestens zwei Interessenten finden, kann es auch bis zu 8000 Euro hochgehen.“ Zu den beachtenswerten Stücken zählt die Versteigerin eine Uhr der Marke Breitling aus den 1960er Jahren. Auch die ist Sammlern leicht einen vierstelligen Betrag wert. Als Startpreis rät Anne-Katrin Hoffmann, 1500 Euro aufzurufen.
Die Expertin registriert an diesem Tag auch zwei Fälschungen
Es gibt aber auch negative Überraschungen. Eine Uhr, angeblich der Marke Omega, entpuppt sich als Fälschung. Auch ein „Edelstein“ erweist sich als „Smaragd der übelsten Sorte“, wie es die Versteigerin formuliert. Nicht jeder, der mit einem vermeintlichen Schatz kommt, tritt den Heimweg zufrieden an.
Nutznießer des Schätztages ist wie immer der Tier- und Naturschutzverein, der sich diesmal über Barspenden in Höhe von 145 Euro freuen darf. Zudem wurden noch Waren gespendet, die als Startpreis mit 35 Euro angegeben werden. „Das kann natürlich noch hochgehen“, versichert Anne-Katrin Hoffmann.
Am Ende verzeichnet sie vier Folgetermine und rund ein Dutzend Stücke, die sie in der nächsten Zeit versteigern soll.