Schlüsselregion will Digitalisierung forcieren
Mehr als 50 Unternehmensvertreter nahmen am Workshop „Digitalisierung konkret“ teil.
Velbert. Der vom Unternehmer- Netzwerk Schlüsselregion mit dem Campus Velbert/Heiligenhaus der Hochschule Bochum sowie den Wirtschaftsförderungen von Velbert und Heiligenhaus angebotene Workshop „Digitalisierung konkret“ zeigte jetzt gut 50 Teilnehmern, was Digitalisierung für die Industrie im Mittelstand bedeutet.
„Benutzen Sie Ticketing-Systeme oder machen Sie Web- und Videokonferenzen mit Ihren Kunden? Verstehen Sie Applikation-Integrationen, Cloud-Services und IT-Servicemanagement? Und haben Sie Personal, das all diese Prozesse und Anforderungen umsetzen kann?“ Mit diesen Fragen leitete Prof. Dr. Simon Rüsche den Workshop ein. Digitalisierung im industriellen Mittelstand konkret anpacken — darum ging es. Gut 50 Geschäftsführer, Personalverantwortliche und ITler aus niederbergischen Industrieunternehmen diskutierten konkrete Herausforderungen, die die Digitalisierung in ihren Unternehmen mit sich bringt. Um den Prozess der Digitalisierung zu konkretisieren und aufzuzeigen, welche Herausforderungen den industriell geprägten Mittelstand künftig betreffen werden, startete die Veranstaltung mit Kurzvorträgen.
Die Campus-Professoren Simon Rüsche und Clemens Faller referierten zu den Themen Digitale Infrastruktur und Digitalisierung in der Wertschöpfungskette. Dabei waren E-Business und Cloud-Services genauso Thema wie IT-Security und Augmented Reality in der Produktion.
Prof. Dr. Simon Rüsche, Campus Velbert/Heiligenhaus der Hochschule Bochum
„Wenn meine Maschine nicht funktioniert, will ich direkt wissen, wo welches Teil kaputt ist. Das geht mittlerweile alles über Visualisierungen am Tablet“, so Faller. „Und genauso können über digitale Vernetzung bereits Maschinen mit Werkzeugen kommunizieren.“
Gleichzeitig muss aber auch die Infrastruktur stimmen — hier waren vor allem Standardisierungen von Software und eine den Anforderungen gewachsene Serverkapazität sowie der Breitbandausbau Thema. „Sie sollten generell selber verstehen, was Ihre IT-Dienstleister für Sie umsetzen. Und lassen Sie sich die Dokumentations- und Informationshoheit nicht aus der Hand nehmen“, betonte Rüsche. Nach den Inputs diskutierten die Workshop-Teilnehmer in Gruppen ihre eigenen Digitalisierungsthemen in den Bereichen Produktion, Logistik, Wertschöpfungskette, Dienstleistungen, Verwaltung und Vertrieb. Neben einigen technischen Möglichkeiten kristallisierte sich bei dieser Gruppenarbeit heraus, dass es vor allem die Ressourcen Zeit und gut ausgebildete Arbeitskräfte sind, die den Digitalisierungsfortschritt in Unternehmen maßgeblich beeinflussen.
Um den Unternehmen zu helfen, die Digitalisierung voranzutreiben, entwickeln Schlüsselregion und Campus mit den Anregungen aus dem Workshop nun einen Zertifikatslehrgang zum Digitalisierungsmanager. Dieser richtet sich an IT-affine Mitarbeiter, die lernen, Produktion, Verwaltung und IT zusammenzubringen und zu steuern. HBA