Schneckentempo auf der Datenautobahn in Neviges

Bürgermeister Dirk Lukrafka fordert die Technischen Betriebe auf, auch an die Unternehmen in Neviges und Langenberg zu denken.

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Velbert. Die Telekom gibt Gas auf der Datenautobahn — allerdings vorerst nur in Velbert-Mitte: Seit Juli läuft dort der VDSL-Ausbau. Die Abkürzung bedeutet „Very High Speed Digital Subscriber Line“ und steht für schnelles Internet.

Etwa zehn Kilometer Glasfaserkabel werden derzeit in Velbert-Mitte verlegt, außerdem 80 Multifunktionsgehäuse aufgestellt, berichtete Arnd Sulimma, Straßenverkehrsplaner bei den TBV.

Viele der bis zu zwei Meter breiten, grauen Kästen stehen bereits. Meist sind die Baustellen der Telekom an den magentafarbenen Absperrgittern zu erkennen, wobei sich der Tiefbau ohnehin in Grenzen hält: „Es wird nur sehr wenig Kabel in offener Bauweise verlegt“, so Sulimma, das meiste werde in bestehende Leerrohre eingezogen. Wo Kabel noch unterirdisch zu verlegen sei, geschehe dies meist mittels Bohrspülverfahren.

Glasfaserkabel werden bis zum Bordstein verlegt Laut Telekom erfolgt der Ausbau im Rahmen ihrer Breitbandoffensive, bei der Glasfaser die Kupferleitung zwischen Vermittlungsstelle und Multifunktionsgehäuse ersetzt. Von dort werden die Daten auf das bestehende Kupferkabel übertragen, das in die Wohnung führt.

Der Fachbegriff dafür stammt ebenfalls aus dem Englischen und heißt FTTC — „Fibre to the curb“ oder zu deutsch „Glasfaser bis zur Bordsteinkante“. Dank sogenannter Vectoringtechnik verdoppelt sich nach Telekom-Angaben die Geschwindigkeit beim Herunterladen von Daten von bisher 50 auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s). Beim Heraufladen vervierfacht sich das Tempo sogar auf bis zu 40 MBit/s.

Die neuen Leitungen besitzen außerdem die notwendige Bandbreite, um mit Telefon, Internet und Fernsehen alle Dienste parallel zu übertragen. Bauliche Veränderungen an den Häusern und Wohnungen der Nutzer seien nicht erforderlich, betonte die Telekom.

Allerdings erfolgt der VDSL-Ausbau derzeit nur in Velbert-Mitte, soll heißen, im Bereich der Vorwahl 02051.

Wann auch Neviges und Langenberg schnelles Internet bekommen, war bei der Telekom nicht zu erfahren: „Da müssen wir dran bleiben. Es gibt auch in den anderen Stadtteilen Firmen, die auf schnelles Internet angewiesen sind“, forderte daher Bürgermeister Dirk Lukrafka von den TBV.