Studie: Zeittunnel-Umbau kostet 2,26 Millionen Euro

Architekt stellte die Pläne vor. CDU und SPD sprechen sich für den Weiterbetrieb im kommenden Jahr aus.

Foto: hessdörfer seifert architekten / Roland Nachbar

Wülfrath. Architekt Raimund Hölscher stellte im Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit die Machbarkeitsstudie zum Zeittunnel vor. Was der Experte zum Zustand des gesamten Geländes aber zu sagen hatte, muss trotz der charmanten ruhigen Art durchaus als kleine Ohrfeige für die Stadt verstanden werden. „Wer von der Wilhelmstraße aus zum Zeittunnel geht, nimmt überhaupt nicht wahr, wo er da hingeht.“

Das Schild ist alt und schmutzig, viel zu viel Grün hat den gesamten Bereich zugewuchert. Wer schließlich in den Innenhof kommt, erkennt ihn nicht mal als solchen. Außerdem sei das gesamte Gebäude mit der Ausstellung „verbesserungswürdig“.

Hölscher hat der Stadt berechnet, wie teuer ein Umbau würde, der eine adäquate Ausstellung auf etwa 720 Quadratmetern möglich mache und dem Museum den nötigen Rahmen geben könnte: 2,26 Millionen Euro kostet allein der Umbau der Gebäude. Darin sind dann aber noch keine Gelder für Ausstellungen enthalten, sagte Hölscher deutlich. Vitrinen, Möbel, Infrastruktur kämen noch dazu.

Im Preis inbegriffen wäre aber eine nach außen deutlich akzentuierte Wahrnehmung des Zeittunnelgebäudes: Da es sich als Hauptthema mit dem Kalksteinabbau in der Region befassen sollte, wäre das Gebäude auch an seiner Fassade erkennbar. Das heißt: eine Gabionenverkleidung in Form von Kalksteinen in Gitterkonstruktionen. Ein Stilmittel, welches Spezialfirmen als Wände für Lärmschutz oder zur Zierde, als Begrenzungswälle oder Beeteinrahmungen nutzen. Eine Idee, die im Ausschuss durchaus Zustimmung fand.

Aber: Die Zukunft des Zeittunnels grundsätzlich sichern mochten jetzt nur CDU und SPD. Sie beschlossen, dass „die Verwaltung beauftragt wird, anhand der vorgelegten Machbarkeitsstudie weitere Gespräche mit dem Kreis Mettmann und dem Landschaftsverband Rheinland zu führen mit dem Ziel, die erforderliche Investitionsförderung zu erhalten.“

Der Zeittunnel soll in der jetzigen Form 2015 öffnen, und außerdem wollen die Ausschussmitglieder eine Betriebskostenermittlung haben.

Die Wülfrather Gruppe (WG) wollte dem nicht zustimmen. Axel Paul mochte den Weiterbetrieb 2015 sichern. Dem Beschlussentwurf enthielt man sich schließlich ebenso salomonisch wie die Grünen.

Hölscher sagte dem Ausschuss ebenso klipp und klar: Eine Gastronomie im Zeittunnelgebäude ist räumlich sicherlich unterzubringen. Die Wirtschaftlichkeit sei aber kaum gegeben. Kein Pächter werde wohl das Risiko eingehen. Einen Umzug des Niederbergischen Museums lehnte Hölscher ab: zu teuer (plus 744 000 Euro für eine Gebäudeaufstockung), außerdem verlöre der Zeittunnel dort sein Alleinstellungsmerkmal.